Montag, 28. Januar 2013

Tag 22

Morgens wurde uns wieder ein Projekt vorgestellt, dass von unserem Reiseveranstalter mitfinanziert wird. Erstmal ging es noch weiter die Hänge des Kilimanjaro hinauf, die Spitze war leider die gesamte Zeit wolkenverhangen. Dort wurde ein Internetcafé für das Dorf gebaut. Die Bevölkerung hatte sich dies gewünscht.Wir trafen eine Australierin, die im Projekt arbeitet. Sie hat uns erzählt wie sie versuchen den Matheunterricht in der Region zu verbessern, da dieser bisher auf reines auswendig lernen abzielt. Des Weiteren haben wir auch noch einiges über das tansanische Schulsystem erfahren. Zum Beispiel ist seit wenigen Jahren die Grundschule gebührenfrei und somit hat sich auch die Zahl der Einschulungen stark erhöht. Nur gibt es nicht genügend Lehrer, sodass Schulabsolventen einen wenige Monate dauernden Crashkurs erhalten und sie dann als Lehrer eingesetzt werden. Die Qualität des Unterrichts leidet natürlich sehr darunter und Klassengrößen von 70 Kindern sind auch nicht fördernd. Nach der 7. Klasse müssen alle Schüler ein landesweites Examen schreiben und nur wer dies besteht kann weiter zur Schule gehen. Man hat dafür nur einen Versuch. Selbst wenn man bestanden hat, gehen die Probleme weiter. Nachdem bisher der ganze Unterricht in Swahili war, ist plötzlich alles in der weiterführenden Schule in Englisch, sodass einige hier die Schule abbrechen. Für diese Kinder gibt es dann die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen. Die örtliche Berufsschule war unser nächster Halt. Dort kann man Maurer, Schneider und noch ein paar andere Handwerksberufe lernen. Als letzter Punkt stand wieder ein Mittagessen bei einer einheimischen Familie an. Zum Glück das letzte. Es gibt wirklich immer das Gleiche.
Dann ging es weiter in Richtung Usambara Gebirge. In der Steppe, vorbei an Sisalplantagen, war es unerträglich heiß und unser Truck hatte keine Vorhänge gegen die Sonne. Also rutschten alle auf der Schattenseite zusammen. Wenigstens etwas Fahrtwind schaffte Abkühlung, aber während der Klopause sind wir fast eingegangen. Zum Glück war unser nächster Campingplatz in den Bergen, wo es wieder angenehm war. Da er zu einem Hotel gehört, gönnten wir uns mal wieder eine Nacht in einem richtigen Bett.

Tag 21

Heute ging es in die Berge. Zuerst hielten wir in Moshi. Die Stadt ist als Ausgangspunkt für Bergsteiger, die den Kilimanjaro besteigen, bekannt. Dort haben wir ein Straßenkinderprojekt besucht. Ein japanischer Freiwilliger hat uns die Räumlichkeiten gezeigt und die Arbeit vorgestellt. Das Projekt kümmert sich um Straßenkinder in Moshi und Arusha und versucht sie zu überzeugen in das Heim zukommen. Dort werden sie unterrichtet und Sozialarbeiter arbeiten mit ihnen und ihren Familien, um möglichst eine Rückführung in die Familie oder zu anderen Verwandten zu ermöglichen. Da gerade Ferienzeit war, waren nur sehr wenige Kinder im Heim, da bei allen geschaut wird, dass sie wenn irgendwie möglich Weihnachten mit ihren Familien verbringen. Also haben wir wohl die schlimmsten Fälle gesehen. Im Heim leben 84 Kinder, darunter nur 6 Mädchen, zwischen 6 und 17 Jahren. Nach der Führung war wieder Zeit zum Spielen.
Glücklicherweise sind dazu ja keine großen Sprachkenntnisse notwendig. Konnten wir uns mit den älteren Waisenkindern in Kenia ohne Probleme auf Englisch unterhalten, ging das hier überhaupt nicht. In Tansania wird bis zur 7. Klasse alles auf Swahili unterrichtet und die Kinder haben nur 2h pro Woche mehr oder wenig guten Englischunterricht. Weiter ging es zu unserem Home Stay Campingplatz. Wieso das als Home Stay bezeichnet wurde, blieb mir aber bis zum Schluss ein Rätsel. Der Platz liegt wunderschön an den Hängen des Kilimanjaro an einem Bach. Er war so unerreichbar, dass unser Truck auf der anderen Seite des Baches parken musste und uns Einheimische die Zelte und Matratzen getragen haben. Einfach erstaunlich wie die Frauen sich 5 Matratzen zusammengebunden haben und diese auf dem Kopf transportierten. Zum Abendessen hat die Frau des Betreibers gekocht. Es war wieder sehr lecker. Nur so langsam habe ich genug von Pilau, Rindfleisch, Linsen und Spinat.

Samstag, 26. Januar 2013

Tag 20

Auf dem Weg aus der Serengeti haben wir noch mal einen Game Drive gemacht. Wir haben dieses kleine Affenbaby gesehen, das max. 3 Tage alt war. Auch an dem Baum unserer Leopardin sind wir wieder vorbei. Sie war tatsächlich noch da, aber durch einen anderen Winkel sehr schwer zu sehen. Daher sind wir schnell weiter und das war unser Glück. Wenig weiter sahen wir wieder viele Autos um eine Felsformation. Auf den ersten Blick hat man echt nichts gesehen und dann hat unser Guide die Tiere entdeckt. Zwei Leopardenbabys waren in einer Felsspalte. Gesehen hat man sie aber nur, wenn sie gerade ihr Köpfchen rausgestreckt haben und dann auch nur mit unserem besten Fernglas. So gab es zum Schluss noch mal ein echtes Highlight. Auf dem Weg zurück sahen wir wieder Gnus ohne Ende. Obwohl es nur zwei Tage später war, hatte ich das Gefühl, das sich die Anzahl vervierfacht hatte. Wo das Auge hinsah, lauter schwarze Gnupunkte am Horizont. Zurück im Ngorongoro Gebiet schrie Tania neben mir plötzlich „Cheetah“. User Fahrer hat sofort angehalten und ist zurück gefahren. Und tatsächlich waren neben der Straße drei junge Geparden, die dann aber schnell hinter uns die Straße überquert haben und verschwunden sind. Und hier noch ein paar Bilder

Freitag, 25. Januar 2013

Tag 19

Unsere Suche nach den Tieren begann. Impalas, Giraffen, Affen, Krokodile, Flusspferde, weitere Gazellen und viele Vögel waren ohne Probleme zu sehen. Aber unser Wunsch war dann doch Löwen oder noch besser Leoparden. Zwei Mal sind wir zu einer Ansammlung von Jeeps gekommen und beide Male hatte der Leopard gerade den Baum verlassen und sich im Gebüsch versteckt, sodass er nicht mehr sichtbar war. Kurz vor Ende des morgendlichen Game Drives gab es dann doch noch ein Highlight. Direkt am Straßenrand verspeiste ein Rudel von 20 Löwen ihre Beute, ein Gnu.
Nach dem Mittagessen und einem wohltuenden Mittagsschlaf ging es ins Informationszentrum. Dort gab es Infos zur Serengeti und zur Migration. Des Weiteren steht hier auch dieser Felsen, der anscheinend dem Königsfelsen in König der Löwen als Vorlage diente. Dann ging die Suche nach den Leoparden weiter. Wir fuhren zu dem Baum, wo heute Morgen einer gesichtet wurde, zurück. Von weitem sahen wir schon wieder viele Autos und diesmal hatten wir tatsächlich Glück. Zwei Bäume weiter, in einem Wurstbaum, saß eine Leopardin. Sie war mit bloßem Auge kaum zu sehen, nur ihr Schwanz hing vom Ast hinunter. Aber zum Glück hatten wir gute Ferngläser dabei. Eine ganze Stunde haben wir sie beobachtet. Bei jeder Bewegung wurde die ganze Gruppe aufgeregt. Leider bewegte sie sich nur zu einem anderen Ast und wieder zurück. Aber alle waren glücklich, hatten wir jetzt doch alle wichtigen Tiere gesehen.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Tag 18

Nach dem Umsteigen in unsere Jeeps ging es los in den Ngorongo Krater. Der erste Stopp war ein Aussichtspunkt am Kraterrand. Dann fuhren wir in den Krater und schon nach wenigen Metern waren im Gebüsch Elefanten zu sehen. Der Krater ist wunderschön und durch seine relativ geringe Größe ist die Dichte an Tieren sehr groß.
Wie bei Safaris üblich mussten wir auch nur nach vielen Autos an einem Fleck Ausschau halten und schon hatten wir die Löwen gefunden. Wenig später sahen wir auch einen Geparden, naja er war nur durchs Fernglas sichtbar. Aber jetzt war meine Sammlung komplett, ich habe alle wichtigen afrikanischen Tiere in freier Wildbahn gesehen.
Nach dem Mittagessen mussten wir den Krater wieder verlassen. Durch wunderschöne Landschaften und Masaidörfern vorbei ging es weiter in die Serengeti. Sobald wir die Ebene erreichten, haben wir auch schon die Gnuherden gesehen, die gerade aus der Masai Mara zurück in den Süden kommen. Da es schon spät war, sind wir direkt ins Camp gefahren. Auf dem Weg gab es aber noch ein paar Hyänen, Giraffen und diverse Vögel. Ein Vogelfreund werde ich wohl nie werden. Mit Einbruch der Dunkelheit haben wir unser Camp erreicht. Es liegt mitten im Park und ist daher mal wieder vor wilden Tieren nicht geschützt(es gibt aber bewaffnete Ranger).

Dienstag, 22. Januar 2013

Tag 17

Morgens wurden wir von einem Regenschauer geweckt. Es ist echt eklig, wenn man bei Dauerregen sein Zelt einpacken muss. Um 9 Uhr, also richtig spät, wurden wir zu einer Tour durch das Dorf abgeholt. Im Mto wa Mbo leben über 100 Stämme aus Tansania friedlich zusammen. Jeder Stamm hat seine eigenen „Talente“ und ein paar davon haben wir uns heute angeschaut. Nach einem Abstecher auf den örtlichen Reisfeldern ging es über den Markt. Hier gab es neben Obst, Gemüse und Fleisch auch Gewürze. Auch in diesem Dorf durfte die Bierkostprobe nicht fehlen. Es gab wieder Bananenbier und uns wurde erklärt wie es hergestellt wird. Wenn man ein Mädchen dieses Stammes heiraten will, muss man Bananenbier als Aussteuer zahlen. Ich bin bisher aber noch nicht auf den Geschmack gekommen. Auch zum Betrinken ist es nicht geeignet, da der Alkoholgehalt so gering ist, dass der Magen davor voll ist.
Weitere Stopps waren bei Malern und in einer Privatklinik. Dann ging es über die Bananenplantage, die es hier en masse gibt. Ich fand es echt interessant zu sehen, wie Bananen wachsen. Ich wusste auch nicht, dass Bananen eine so große Blüte haben. Mitten in den Plantagen konnten wir dann noch ein Haus einer Familie anschauen. Es bestand aus einer offenen überdachten Küche und einem Zimmer mit einem Bett. Nebendran befand sich noch die Toilette.


Unser letzter Stopp war bei den Holzschnitzern, die während des Bürgerkrieges aus Mosambik kamen und sich in Tansania niedergelassen haben. Als Abschluss gab es traditionelles Essen, Pilau, Kokosreis, Auberginen, Chapati, Pilipili, Rindfleisch, Spinat und rote Bananen. Mit unserem Truck ging es dann weiter nach Karatu. Der Campingplatz war super. Hier gab es die besten Duschen meiner ganzen Reise. Da der Nachmittag frei war, konnten wir mal richtig entspannen und unsere Sachen für die nächsten zwei Tage packen. Wir durften nur eine kleine Tasche mitnehmen, da wir in Allradfahrzeuge umstiegen, um in die Serengeti zu fahren. Zum Abendessen gab es dann ein richtiges Weihnachtsessen (gegrillte Lammhaxe), da die meisten Mitreisenden heute feierten.

Tag 16

Frohe Weihnachten! Weihnachten war es wirklich nur dem Datum nach. Ansonsten war es ein ganz normaler Tag. Heute ging es nach Tansania. Irgendwie war mir das Land von Anfang an unsympathisch verglichen mit den anderen. An der Grenze war eher ein Durcheinander, die Straßenverkäufer ließen nicht von einem ab, auch wenn man noch so oft nein sagte und die Masaai am Straßenrand sahen auch nicht sehr freundlich aus. Bevor es in den nächsten Tagen in die Wildnis ging, mussten genügend Vorräte eingekauft werden. Die einzige Möglichkeit dafür ist Arusha mit einem großen Supermarkt. Dort versuchten auch wir hinzukommen. Nachdem es in 30min nur ca. 100m vorwärts ging, sind wir gelaufen. Nach einer halben Stunde hatte es unser Truck auch auf den Parkplatz geschafft. Als wir wieder weiter wollten, war die Situation immer noch nicht besser. Wir haben sage und schreibe 45min gebraucht, um wieder aus dem Parkplatz zu kommen. Der Batterie im Truck hat das auch nicht so gefallen und sie fing an zu qualmen, was bedeutete, dass wir diesmal unsere elektrischen Geräte nicht im Truck laden konnten und auf den Strom auf den Campingplätzen angewiesen waren.
Als wir dann endlich weiter fahren konnten, ging es weiter nach Mto wa Mbo. Wenn ich mich richtig erinnere heißt das „Fluss mit vielen Moskitos“. Und so war es tatsächlich. Die Biester waren dort ziemlich nervig. Als Weihnachtsessen gab es Spaghetti. Anschließend waren wir noch in der Bar. Trotz „I am dreaming of a white Christmas“ bei nächtlichen 20 °C kam keine Weihnachtsstimmung auf.

Montag, 21. Januar 2013

Tag 14&15

Eigentlich gibt es zu den beiden Tagen nicht viel zu sagen. Irgendwie mussten wir eben nach Nairobi zurück. Da wir die gleiche Strecke auch schon auf dem Hinweg gefahren sind, wurde auf der Fahrt eben viel geschlafen. Außerdem hab ich noch etwas Swahili gelernt. Die Uhrzeiten sind mega kompliziert. Die fangen nicht bei 1 Uhr an sondern was auf Swahili eins heißt ist 7 Uhr. Als wir wieder in Nairobi waren hieß es Abschied nehmen. Ich wäre gerne mit der Gruppe weitergereist, aber manche reisten nach Hause, andere weiter zu den Viktoriafällen. Nach Wäsche waschen, Koffer aufräumen und einer Dusche, war das Treffen für die nächste Reiseetappe. Diesmal waren wir 18 Personen aus Neuseeland, Australien, England, Österreich und Finnland. Unser Guide und Koch sind die gleichen geblieben ☺

Tag 13

Jinja ist die Stadt für Adrenalinjunkies in Ostafrika. Neben diversen Sachen wie Wildwasserrafting auf dem Nil kann man auch Bungee springen. Der Tag heute war für diese Abenteuer frei. Wildwasserrafting als Blindfisch ohne Brille fand ich nicht so attraktiv und Bungee springen musste für mich jetzt auch nicht unbedingt sein. Daher hab ich mich doch lieber für die gemütliche Variante entschieden, reiten. Der Vormittag war somit zur freien Verfügung. Zuerst hab ich zwei Wagemutigen beim Bungee springen zugeschaut und dann konnte ich mich Dank W-lan mal wieder um meine e-mails kümmern. Nach dem Mittagessen wollten wir eigentlich kurz in die Stadt. Aber das bestellte Taxi kam nicht, kein anderes war erreichbar und Boda(Moped) fahren war uns zu abenteuerlich. Also haben wir uns noch etwas ausgeruht bis wir dann mit unserem Bootshuttle zum Reiten abgeholt wurden. Im Boot saß noch eine ugandisch-schwedische Familie und der Vater(Ugander) hat uns doch tatsächlich erzählt, dass Idi Amin der beste bisherige Präsident Ugandas gewesen sei. Nicht, dass die anderen viel besser waren, aber die Aussage war schon ein Schock. Am anderen Ufer wurden wir schon erwartet. Nachdem wir alle nach unseren Reiterfahrungen gefragt wurden, bekamen wir ein passendes Pferd zugeteilt. Meines hieß Nilegold. Wir 4 Damen von meiner Tour, 3 Damen aus Hongkong und 3 ugandische Guides ritten los. Der Weg führte uns mitten durchs Dorf und wir wurden von wirklich allen begrüßt. So ritten wir 2h im gemächlichen Tempo bis wir am Nil ankamen und dort noch ein paar Fotos machen konnten.
Und dann war der Ritt auch schon zu Ende, naja, mein Po hab ich auch so schon gespürt. Als Abschluss gab es noch Drinks. Ich habe mich an einem Weißwein versucht, der aber wirklich nur Zuckerwasser war. Der Besitzer der Reitsafaris, ein Australier, hat uns dann noch von seinen Anfängen erzählt und wie schwieriges es war. Die Menschen hatten noch nie Pferde gesehen und liefen den Reitern hinterher. Nachdem ihm das zu gefährlich wurde, hat er beschlossen einheimische Guides für seine Ausritte einzustellen. Tja, aber es gibt keine Ugander, die reiten können. Also musste er erst noch welchen das Reiten beibringen. Inzwischen ist er aber schon seit 8 Jahren dort. Mit dem Boot ging es wieder zurück zu unserm Camp zu leckerem afrikanischen Essen und anschließendem Umtrunk in der Bar.

Samstag, 19. Januar 2013

Tag 12

Der Morgen begann diesmal nicht mit einem Game Drive, sondern einem Game Walk. Begleitet von einer Rangerin ging es zwei Stunden durch den Nationalpark. Eine interessante Erfahrung. Allerdings kommt man den Tieren nicht sehr nahe. Alle Gazellen hatten zu viel Angst und den Büffeln haben wir uns nicht genährt. Auch die Warzenschweine sind vor uns aus ihrer Nachthöhle geflohen und ein paar Meter weiter stehen geblieben. Warzenschweine sind nämlich ziemlich vergessliche Tiere. Nach ein paar Sekunden wissen sie schon nicht mehr wieso sie geflohen sind.
Unser Truck hat uns dann wieder eingesammelt und die Fahrt ging weiter. Lange dauerte sie allerdings nicht und wir steckten wieder fest. Diesmal war die Lage ernster. Und dann kamen noch ein paar Einheimische mit ihren Macheten angelaufen. Aber sie haben zum Glück nur geholfen, und das war auch wirklich nötig. Sie haben uns feste Erde und Steine herbeigebracht und mitgeschoben. Nach 1 ½ h waren wir dann auch wieder befreit und die Fahrt konnte weitergehen. Über den Äquator und an Kampala(sogar an meinem zu Hause vorbei, nur damals wusste ich das noch nicht) vorbei ging es nach Jinja. Dort bezogen wir ein Camp direkt am Nil(und mit den ersehnten warmen Duschen).

Tag 11

Auf wiedersehen Ruanda! Zurück ging es nach Uganda. Ich war echt froh, dass ich mir schon in Belgien ein Mehrfacheinreisevisum besorgt hatte. Eigentlich kann man innerhalb Ostafrikas reisen ohne bei erneuter Einreise ein neues Visum beantragen zu müssen. Uganda sieht das aber nicht so und verlangt die 50$ noch mal. Nachdem dann alle anderen gezahlt hatten, ging es in den für mich schönsten Teil Ugandas. Der Südwesten ist einfach zauberhaft. Leider für die Menschen nicht ganz so. Durch die Nähe zum Kongo gibt es auch Flüchtlinge in Uganda. Wir sind an einem solchen vorbeigefahren.
Nach einer sehr sehr langen Fahrt sind wir mit Einbruch der Dunkelheit am Lake Mburo angekommen. Schon im Vorfeld wurden wir auf die einfache Ausstattung dieses Camps hingewiesen. Es war auch wirklich der schlechteste meiner ganzen Reise, dafür aber auch der aufregendste. Es gab kein fließend Wasser, sondern einen Kanister. Worauf wir an diesem Abend gerne auf die Dusche verzichtet haben. Und die Toiletten waren long-drops, also ein Loch im zementierten Boden. Das Klo teilte man sich dann noch mit diversen Fliegen, Moskitos, größeren Flugtiere und Maria hat auch eine Ratte entdeckt. Auch auf dem Campingplatz waren wir nicht alleine. Um unsere Zelte herum grasten Warzenschweine, die auch versuchten unser Händewaschwasser und Essen zu stehlen.
Da das Camp mitten im Nationalpark ist ohne Zaun und direkt am Wasser, gibt es einen Nachtranger mit Gewehr. Den haben wir gleich zu einem Drink und Essen eingeladen, damit er uns auch ja beschützt. Der letzte Toilettengang vor dem Schlafen gehen, fand schon nur noch mindestens zu zweit statt, und für nachts hat man uns empfohlen nur kurz hinters Zelt zu gehen. Und wie das natürlich ist, musste ich genau in dieser Nacht aufs Klo. Um 4.15 Uhr kann man auch nicht bis zum Sonnenaufgang abklemmen. Also hab ich kurz mit der Taschenlampe um mich rumgeleuchtet, nichts gesehen und bin hinters Zelt. Am nächsten Morgen hab ich erfahren, dass genau um diese Uhrzeit wohl Flusspferde herumspaziert sind. Da hab ich wohl Glück gehabt.

Freitag, 18. Januar 2013

Tag 10

Der heutige Tag war für optionale Aktivitäten geblockt. Wir konnten zu einem See wandern oder zum Grabmal von Dian Fossey oder ein Village Walk machen. Ich hab den Tag einfach zum Faulenzen genutzt. Erstmal konnten wir bis 7.30 Uhr ausschlafen ☺ Dann hab ich meine Wäsche gewaschen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man fast täglich woanders ist und es nicht genügend Zeit gibt diese zu trocknen. Anschließend bin ich zurück ins Bett und hab bis zum Mittagessen weiter geschlafen. Das hatte ich auch wirklich mal nötig, nachdem wir immer spätestens um 6 Uhr aufstehen. Nachmittags bin ich dann kurz in die Stadt und habe mir zwei Märkte angeschaut. Dort gab es vor allem viele bunte Klamotten. Ich hab auch Menschen gesehen, die haben Trainingsjacken vom SpVGG Weingarten und der Judoabteilung des SV Babelsberg getragen. Da sind die Kleiderspenden wohl in Ruanda angekommen.

Tag 9

Der große Tag war gekommen. Heute ging es zu den Gorillas. Ein bisschen Bammel hat ich schon, ob ich das schaffen würde. Immerhin konnte es sein, dass wir 4/5h bergaufwärts durch den Regenwald steigen mussten. Zuerst wurden wir alle ans Hauptquartier des Nationalparks gebracht. Unsere Guides erledigten die Formalitäten und wir bekamen lokale Tänze präsentiert. Anschließend wurden wir den Gorillagruppen zugeteilt. Pro Gruppe dürfen maximal 8 Personen am Tag eine Stunde mit den Tieren verbringen. Meine Familie war die Hirwa. Sie besteht aus 17 Tieren und „Hauptattraktion“ sind die 2-jährigen Zwillinge. Mit einem Jeep ging es dann so nah wie möglich am die Tiere ran. Dies bedeutet erstmal 20min Fahrt auf den wohl holprigsten Wegen. Ich hatte das Gefühl laufen wäre schneller gewesen. Dann war der Punkt erreicht, wo wir das Auto zurück lassen mussten. Mit zwei Rangern ging es weiter. Die nächsten 30min liefen wir noch an Feldern und Dörfern vorbei. Am Ende des Dorfes gab es dann für jeden einen Stock, der wirklich sehr hilfreich war. Nach weiteren 5min kamen wir an eine Mauer, wo ein bewaffneter Ranger auf uns wartet. Die Mauer war die Grenze zum Nationalpark und da dort auch gefährliche Tiere wie Büffel leben, ist die Waffe notwendig. Des Weiteren wurde uns erklärt, dass wir irgendwann auf die anderen Tracker treffen werden, die die Gorillas den ganzen Tag über begleiten. Wenn es soweit war, müssten wir Rucksack und Stock liegen lassen, da dann die Gorillas nahe seien. Nach weiteren 10min, die diesmal durch dichtes Gestrüpp führten, trafen wir auf die Tracker. Die Gorillas seien aber noch 1h Fußmarsch entfernt. Zum Glück war das nur ein Spaß. Nachdem Rucksack und Stock abgelegt wurden, ging es weiter. Und tatsächlich tauchten drei Büsche weiter die Gorillas auf. Nun hatten wir eine Stunde Zeit. Zuerst haben wir die Zwillinge beobachtet. Die waren aber etwas müde und haben nicht so herumgetobt wie erhofft. Trotzdem war es sehr beeindruckend. Wir durften auch wirklich nah ran, auf die 7m Sicherheitsabstand achtet keiner. Nur wenn wir im Laufweg der Tiere standen, mussten wir schnell weg. Unser nächster Plan war nahe an den Silberrücken ran zukommen. Und wenn er auf einen zugerannt kommt auch recht beängstigend. Viele Möglichkeiten Fotos zu machen gab es trotzdem. Als unsere Stunde schon vorbei war, ergab es sich dann noch, dass wir fast die ganze Familie zusammen an einem Platz beobachten konnten. Die Zeit war viel zu schnell um. Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis. Zurück am Hauptquartier bekamen wir noch eine Urkunde und dann ging es zurück in unser Gästehaus, wo wir den Rest des Tages einfach gefaulenzt haben.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Tag 8

Auf ins nächste Land auf unserer Reise. Nach wenigen Kilometern erreichten wir Ruanda. Die Grenzformalitäten dauerten diesmal etwas länger. Alle, außer den Ostafrikanern, der Amerikanerin und mir, mussten nämlich im Vorfeld ein Antrag auf ein Visum stellen, bekamen dann einen Zettel und dieser musste bei der Einreise abgegeben und die Gebühren bezahlt werden. Mit dem Grenzübertritt befanden wir uns auch in einer anderen Zeitzone und es herrschte wieder Rechtsverkehr. Unsere Fahrt führte uns zuerst nach Kigali. Die Hauptstadt liegt über viele Hügel verteilt. Das Zentrum ist eindeutig durch ein paar wenige Hochhäuser erkennbar. Wir fuhren aber ans Genozid-Memorial. Hier wurde in einer Ausstellung der Völkermord aufgearbeitet. Ich kann jedem nur empfehlen dorthin zu fahren. Es ist wirklich gut gemacht und es kam keiner ohne Tränen heraus. Nach den letzten Wahlen in Kenia, nach denen es zu heftigen Unruhen kam, wurden die kenianischen Politiker hier hergebracht, was den Herren einer Lehrstunde war. Anschließend gab es einen kurzen Abstecher in das Hotel aus dem Film „Hotel Ruanda“, den ich bis dahin aber noch nie gesehen hatte.
Die Fahrt führte weiter nach Ruhengeri, unserem Basiscamp fürs Gorillatrekking. Landschaftlich ist Ruanda das bisher schönste Land. Viele Hügel, die total grün sind, dazwischen Dörfer, Flüsse und Bananenplantagen. Einfach traumhaft. Die Straßen Dank der Entwicklungshilfegelder in einem super Zustand und aufgrund des Plastiktütenverbots auch kaum Müll an den Straßenrändern.
Unser Domizil für die nächsten 3 Nächte war ein kirchliches Gästehaus. Die ganze Gruppe hatte ein Schlafsaal. Immerhin ergatterte ich das einzige nicht Stockbett für mich. Aber die Vorfreude auf die Nächte zu 11. mit mindestens einem bekannten Schnarcher war nicht groß.

Tag 7

Nach einer bisherigen Reise, die uns meistens über Hauptstraßen führte, ging es heute auf eine Nebenstrecke. Den Unterschied hat man sofort gespürt und auch gesehen. Die Straße war teilweise überflutet und nur noch aus einer Erd-Lehm-Schicht gebaut. Und so kam es wie es kommen musste. In Mitten einer Baustelle fing unser Truck zu rutschen an und dann steckten wir fest. Auf der eine Seite standen die ganzen Baufahrzeuge auf der anderen ging es ca. 1m in die Tiefe. Aber wir hatten einen super Fahrer, unsere Crew half tatkräftig mit, und nach ca. 1h waren wir auch wieder befreit. Die Dorfbewohner haben sich auch gut amüsiert. Wahrscheinlich waren wir das Highlight des Jahres.
Um Zeit zu sparen, gab es heute Mittagessen im Restaurant einer Tankstelle. Bei Hühnchen mit Pommes kann man nicht viel falsch machen, aber so gut wie unser exzellentes Essen von unserm Koch war es natürlich nicht. Nach ein paar weiteren Stunden Fahrt erreichten wir dann unseren Campingplatz am Lake Bunyoni. Hier trafen wir auch wieder auf die anderen Overlandtrucks aus Kampala. Mehr oder weniger fahren alle die gleiche Strecke. Abends bot sich die Gelegenheit schwimmen zu gehen, da der See, das einzige Bilharziose-freie Gewässer in Uganda ist. Nachdem uns aber unser Guide am Vortag erzählt hatte, dass der See total tief sei und schon viele ertrunken sind, hab ich darauf verzichtet und lieber den schönen Sonnenuntergang genossen und mit unserm Azubi-Guide etwas Swahili gelernt (aber nichts behalten).

Dienstag, 15. Januar 2013

Tag 6

Zuerst ging es nach Fort Portal. Dort wurde wieder mal eingekauft und es war ein bisschen Zeit ein Internetcafé aufzusuchen. Innerhalb der 20min hab ich sogar geschafft 5 E-Mails zu lesen. Es lebe das schnelle Internet. Nach einer weiteren kurzen Fahrt, war noch mal ein Einkaufsstopp angesagt. Diesmal ging es auf den örtlichen Markt und wir duften alle mit. Unser Koch hatte schon seine Stammhändler, wo er immer einkauft. Trotzdem waren wir ein „Hindernis“, da sie natürlich mehr verlangten, wenn wir drumherum standen. Ansonsten war es echt interessant. Neben vielen Früchten und Obst, gab es Hühnchen(es hätte 30.00 UGX gekostet) und Heuschrecken. In einem anderen Teil des Marktes gab es Klamotten. Dort sind wir aber nicht durchgelaufen.
Kurz vor dem Queen Elizabeth National Park, unserem heutigen Ziel, haben wir den Äquator überquert. In Uganda ist dieser mit einem tollen Stein und einer Linie markiert(in Kenia war einfach gar nichts, sodass wir es nicht mitbekommen hatten). Nach dem obligatorischen Foto ging es in den Park.
Schon auf dem Weg zum Camp gab es die ersten Tiere zu sehen, darunter auch Elefanten.
Unser Camp heute hieß Hippo Hill. Und der Name kam nicht von irgendwoher. Nachts kommen nämlich die Flusspferde und grasen auf dem Campingplatz. Da es dort aber auch schöne Häuschen mit richtigen Betten gab, haben die meisten, ich auch, diese Übernachtungsmöglichkeit bevorzugt.
Nachdem die Zimmer bezogen waren, ging es auch schon zur nächsten Aktivität, einer Bootsfahrt auf dem Kazingakanal. Hier ein paar Eindrücke.
Der Abschluss dieses schönen Tages bildete das leckerste Essen der Reise, Kababas Spezialtilapia, und heute auch ein Kuchen, da Jenny Geburtstag hatte.