Donnerstag, 28. März 2013

Katharina spielt Klarinette

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Ende Februar fragte mich ein Freund, ob ich ein Instrument spiele. Klar, Klarinette. Und so endete es, dass ich in der nächsten Latin Flavor Night Show, eigentlich eine Tanzshow, Klarinetten spielen sollte. Ich hab zugestimmt, sofern hier eine Klarinette aufzutreiben ist. Und tatsächlich gab es in der Musikschule dann auch eine auszuleihen. Das Griffsystem ist zwar eine anderes, aber mit etwas Üben sollte das schon gehen.
Zuerst war der Plan zusammen mit einem Klavierspieler ein Tango zu spielen, zudem getanzt werden sollte. Immerhin haben wir es auch geschafft einmal zu proben. Dann tauchte der Klavierspieler nicht mehr zu den Proben auf. Also musste eine Woche vor der Show eine andere Lösung gefunden werden. An Künstlern mangelt es hier aber nicht. Kurzerhand wurde ein befreundeter Poet gefragt, der auch gleich zusagte. Gut, Klarinette und Poesie. Das musste jetzt nur noch irgendwie zusammen gebracht werden. Ganze 2 Tage vor der Show wusste ich was ich spielen soll und wie das ablaufen sollte. 2x habe ich dann auch mit ihm zusammen proben können und dann war auch schon die Show. Auf der Bühne hatten wir nie geprobt, was im Nachhinein aber wirklich nötig gewesen wäre. Natürlich habe ich meinen Stuhl nicht bekommen und musste ihn selber organisieren. Und das Licht war auch nicht gut, sodass ich nicht gesehen habe, was ich gespielt hab. Aber irgendwie hat es dann doch ganz gut geklappt. Und nächste Woche spiel ich wahrscheinlich gleich nochmal bei einem anderen Event.

Hier noch ein paar Fotos von der Show.




Montag, 18. März 2013

Akiika



Letztes Wochenende war ich von einem Kollegen zu einer Akiika  seiner Tochter eingeladen. Akika ist ein traditionelles muslimisches Fest bei dem für das neugeborene Kind ein Tier geopfert wird. Normalerweise findet es innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt statt. Die Tochter meines Kollegen ist allerdings schon fast 2 Jahre alt.

Am Samstag morgens ging es also los in das Heimatdorf meines Kollegen. Es ist etwa 150km von Kampala entfernt. Es ist wirklich ab vom Schuss gelegen. Nachdem wir die Hauptstraße verlassen hatten, sind wir nochmal 20km auf unebenen Schotterpisten gefahren. Autos kommen dort nicht so oft vorbei und Mzungus erst recht nicht. Für alle Menschen am Straßenrand waren wir also schon mal eine Attraktion.

Die Feier war schon im Gange als wir ankamen. Es wurde für das Festkind gebetet. Da alles auf arabisch war, hab ich natürlich nichts verstanden. Unsere einheimischen Kollegen haben und aber etwas aufgeklärt, sodass wir zumindest wussten, was gerade passiert. Irgendwann wurden meine Kollegen und ich dann noch persönlich vorgestellt. Nötig gewesen wäre das wohl nicht. Aufgefallen sind wir als eine der wenigen nicht muslimischen Gäste und als Weiße sowieso schon. Anschließend gab es dann Essen. Lokales Essen natürlich was ganz einfach heißt: Matoke und G-Nut Soße, Reis, Pilau, Hühnchen, Ziege und Kraut. Für die ganze Festgesellschaft, ca. 220 Leute, wurden 15 Hühner und 5 Ziegen geschlachtet.

Zum Abschluss gab es noch eine kleine Führung über das Land. Wir haben ein paar Pflanzen gesehen, von denen ich nie wusste wie sie aussehen wie z.B. Casava. Dann ging es zurück nach Kampala. Weit sind wir aber nicht gekommen, dann hatten wir erstmal ein Platten, da ein spitzer Stein im Weg war. Genügend kompetent Männer hatten wir zum Glück dabei und für die einheimischen Kinder waren wir die Attraktion ihres bisherigen Lebens. Der ein oder andere hat sich nachts von uns geträumt. Nach 4h Fahrt und dem berüchtigten Stau um Kampala, (für die letzten 30 km haben wir fast 2h gebraucht), war ein interessanter Nachmittag zu Ende. Die Nacht wurde noch ereignisreicher, aber dazu später mehr.

Freitag, 8. März 2013

Männer

Heute am internationalen Frauentag widme ich meinen Eintrag den Männern. Welche kennenzulernen ist hier nun wirklich kein Problem, sie loszuwerden dafür schon. Als freundlicher und höflicher Mensch antworte ich zumindest wenn man mich nett grüßt, sprich wenn es nicht nur ein "Mzungu" Ruf ist. Hin und wieder gehen die Gespräch dann auch etwas länger und enden dann meistens mit "Kann ich deine Nummer haben?" Die Telefonnummer wird hier nach 10 Sekunden eigentlich jedem gegeben. Ganz so bin ich nicht, immerhin hab ich keine Lust von Leuten dann angerufen zu werden, die ich kaum kenn und wahrscheinlich den Namen sowieso schon wieder vergessen hab.

Nichts destotrotz gibt es ein paar Männer, die meine Nummer haben. Besonders erfreuen mich dann immer die Nachrichten à la "ich vermisse dich", "ich kann nicht mehr ohne dich leben" etc. Sehr schön, wenn du das nach 5 Minuten Gespräch schon festgestellt hast. Nach gut 2 Monaten hier, weiß ich aber auch, dass einfach nicht antworten irgendwann hilft. Andere Annäherungsversuche starten oft mit "Ich bin nicht wie die anderen. Ich will nicht nur ein Visum." Ja klar, aber eine weiße Freundin, um dein Ego etwas aufzubauen und anzugeben. In diese Kategorie Männer fallen meistens die Ausgehbekanntschaften.

Dann gibt es noch die zweite Kategorie der Bodafahrer und Marktverkäufer. Die sind dann wenigstens schön direkt, fragen noch nichtmal das obligatorische "How are you?", sonder es kommt gleich "I want to marry you", "What do I have to do to marry you" oder "My dream is to marry a mzungu". Inzwischen hab ich aufgegeben zu zählen wie viele von den Anfragen ich bekommen hab. Man muss das einfach ein bisschen mit Humor sehen.

Kategorie drei sind die Männer, die schonmal im Ausland und am Besten noch in Europa waren. Das sind wirklich welche mit denen man sich normal unterhalten kann. Die kennen etwas über unsere Kultur und die Annäherungsversuche halten sich doch in Grenzen. Wobei es wirklich so gut wie keinen gibt, der es nicht auf irgendeine Weise versucht.