Donnerstag, 28. März 2013

Katharina spielt Klarinette

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Ende Februar fragte mich ein Freund, ob ich ein Instrument spiele. Klar, Klarinette. Und so endete es, dass ich in der nächsten Latin Flavor Night Show, eigentlich eine Tanzshow, Klarinetten spielen sollte. Ich hab zugestimmt, sofern hier eine Klarinette aufzutreiben ist. Und tatsächlich gab es in der Musikschule dann auch eine auszuleihen. Das Griffsystem ist zwar eine anderes, aber mit etwas Üben sollte das schon gehen.
Zuerst war der Plan zusammen mit einem Klavierspieler ein Tango zu spielen, zudem getanzt werden sollte. Immerhin haben wir es auch geschafft einmal zu proben. Dann tauchte der Klavierspieler nicht mehr zu den Proben auf. Also musste eine Woche vor der Show eine andere Lösung gefunden werden. An Künstlern mangelt es hier aber nicht. Kurzerhand wurde ein befreundeter Poet gefragt, der auch gleich zusagte. Gut, Klarinette und Poesie. Das musste jetzt nur noch irgendwie zusammen gebracht werden. Ganze 2 Tage vor der Show wusste ich was ich spielen soll und wie das ablaufen sollte. 2x habe ich dann auch mit ihm zusammen proben können und dann war auch schon die Show. Auf der Bühne hatten wir nie geprobt, was im Nachhinein aber wirklich nötig gewesen wäre. Natürlich habe ich meinen Stuhl nicht bekommen und musste ihn selber organisieren. Und das Licht war auch nicht gut, sodass ich nicht gesehen habe, was ich gespielt hab. Aber irgendwie hat es dann doch ganz gut geklappt. Und nächste Woche spiel ich wahrscheinlich gleich nochmal bei einem anderen Event.

Hier noch ein paar Fotos von der Show.




Montag, 18. März 2013

Akiika



Letztes Wochenende war ich von einem Kollegen zu einer Akiika  seiner Tochter eingeladen. Akika ist ein traditionelles muslimisches Fest bei dem für das neugeborene Kind ein Tier geopfert wird. Normalerweise findet es innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt statt. Die Tochter meines Kollegen ist allerdings schon fast 2 Jahre alt.

Am Samstag morgens ging es also los in das Heimatdorf meines Kollegen. Es ist etwa 150km von Kampala entfernt. Es ist wirklich ab vom Schuss gelegen. Nachdem wir die Hauptstraße verlassen hatten, sind wir nochmal 20km auf unebenen Schotterpisten gefahren. Autos kommen dort nicht so oft vorbei und Mzungus erst recht nicht. Für alle Menschen am Straßenrand waren wir also schon mal eine Attraktion.

Die Feier war schon im Gange als wir ankamen. Es wurde für das Festkind gebetet. Da alles auf arabisch war, hab ich natürlich nichts verstanden. Unsere einheimischen Kollegen haben und aber etwas aufgeklärt, sodass wir zumindest wussten, was gerade passiert. Irgendwann wurden meine Kollegen und ich dann noch persönlich vorgestellt. Nötig gewesen wäre das wohl nicht. Aufgefallen sind wir als eine der wenigen nicht muslimischen Gäste und als Weiße sowieso schon. Anschließend gab es dann Essen. Lokales Essen natürlich was ganz einfach heißt: Matoke und G-Nut Soße, Reis, Pilau, Hühnchen, Ziege und Kraut. Für die ganze Festgesellschaft, ca. 220 Leute, wurden 15 Hühner und 5 Ziegen geschlachtet.

Zum Abschluss gab es noch eine kleine Führung über das Land. Wir haben ein paar Pflanzen gesehen, von denen ich nie wusste wie sie aussehen wie z.B. Casava. Dann ging es zurück nach Kampala. Weit sind wir aber nicht gekommen, dann hatten wir erstmal ein Platten, da ein spitzer Stein im Weg war. Genügend kompetent Männer hatten wir zum Glück dabei und für die einheimischen Kinder waren wir die Attraktion ihres bisherigen Lebens. Der ein oder andere hat sich nachts von uns geträumt. Nach 4h Fahrt und dem berüchtigten Stau um Kampala, (für die letzten 30 km haben wir fast 2h gebraucht), war ein interessanter Nachmittag zu Ende. Die Nacht wurde noch ereignisreicher, aber dazu später mehr.

Freitag, 8. März 2013

Männer

Heute am internationalen Frauentag widme ich meinen Eintrag den Männern. Welche kennenzulernen ist hier nun wirklich kein Problem, sie loszuwerden dafür schon. Als freundlicher und höflicher Mensch antworte ich zumindest wenn man mich nett grüßt, sprich wenn es nicht nur ein "Mzungu" Ruf ist. Hin und wieder gehen die Gespräch dann auch etwas länger und enden dann meistens mit "Kann ich deine Nummer haben?" Die Telefonnummer wird hier nach 10 Sekunden eigentlich jedem gegeben. Ganz so bin ich nicht, immerhin hab ich keine Lust von Leuten dann angerufen zu werden, die ich kaum kenn und wahrscheinlich den Namen sowieso schon wieder vergessen hab.

Nichts destotrotz gibt es ein paar Männer, die meine Nummer haben. Besonders erfreuen mich dann immer die Nachrichten à la "ich vermisse dich", "ich kann nicht mehr ohne dich leben" etc. Sehr schön, wenn du das nach 5 Minuten Gespräch schon festgestellt hast. Nach gut 2 Monaten hier, weiß ich aber auch, dass einfach nicht antworten irgendwann hilft. Andere Annäherungsversuche starten oft mit "Ich bin nicht wie die anderen. Ich will nicht nur ein Visum." Ja klar, aber eine weiße Freundin, um dein Ego etwas aufzubauen und anzugeben. In diese Kategorie Männer fallen meistens die Ausgehbekanntschaften.

Dann gibt es noch die zweite Kategorie der Bodafahrer und Marktverkäufer. Die sind dann wenigstens schön direkt, fragen noch nichtmal das obligatorische "How are you?", sonder es kommt gleich "I want to marry you", "What do I have to do to marry you" oder "My dream is to marry a mzungu". Inzwischen hab ich aufgegeben zu zählen wie viele von den Anfragen ich bekommen hab. Man muss das einfach ein bisschen mit Humor sehen.

Kategorie drei sind die Männer, die schonmal im Ausland und am Besten noch in Europa waren. Das sind wirklich welche mit denen man sich normal unterhalten kann. Die kennen etwas über unsere Kultur und die Annäherungsversuche halten sich doch in Grenzen. Wobei es wirklich so gut wie keinen gibt, der es nicht auf irgendeine Weise versucht.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Katharina tanzt

Heute mal wieder Neuigkeiten aus Uganda. Nachdem ich jetzt wieder von meinen „Geschäftsreisen“ zurück bin, geht das Alltagsleben in Kampala weiter. Ich hatte ja schon mal berichtet, dass ich Sonntag abends Salsa tanzen war, ohne jegliche Tanzkenntnisse zu haben. Seit letzter Woche arbeite ich daran, das zu ändern und gehe jetzt 2x die Woche zur Salsatanzstunde. Es macht Spaß, aber ich fühle mich im Vergleich zu den Ugandern echt wie ein Trampeltier. Aber es gibt auch ein paar andere tanzende Europäer. Daneben fühle ich mich dann nicht mehr ganz so ungelenkig. Vielleicht schaff ich es dann bis zu meiner Abreise einen vollständigen Tanz ohne auf die Füße zu trampeln oder sonst herumzustolpern ;-) Ein mal im Monat geben die Tanzlehrer eine Latin Dance Show. Diese hab ich mir gestern angeschaut. Bis ich so tanzen kann wird es noch lange dauern. Bevor jetzt jeder denkt, dass hier nur Salsa getanzt wird, muss ich noch über meine anderen Tanzerfahrungen berichten. Hier gibt es natürlich auch Clubs und open-air Bars, wo jeder tanzt. Und lange tanzt man nicht alleine, ein männliches Wesen ist schneller zu Stelle als man schauen kann. Und wenn man sich nicht wehrt, ist auch schnell kein Millimeter Platz zwischen ihm und ihr. Was dann besonders unangenehm wird, wenn das Deo bei den Herren der Schöpfung versagt oder sie es einfach gar nicht nehmen. Wo ich mir immer die Frage stell, wieso die Deoindustrie nicht einfach ihre Deos billiger machen kann?! Sie sind hier nämlich relativ gesehen echt teuer.

Sonntag, 24. Februar 2013

Unterwegs mit der Arbeit

Ende Januar hieß es für mich das erste Mal raus aus Kampala mit der Arbeit. Ich durfte mit zum IYOP (interparty youth platform) Workshop nach Mbarara. IYOP ist eine überparteiliche Plattform für Nachwuchspolitiker der sieben großen ugandischen Parteien. In den Workshops werden die jungen Menschen über „Leadership“ und Demokratie aufzuklären. Aber ich will jetzt nicht über die Inhalte referieren. Erstmal war ich echt erstaunt, dass die meistens relativ pünktlich waren. Aber genügend andere Sachen passieren auf so einem Workshop. Jede Partei darf 5 Mitglieder aussuchen und muss deren Namen einreichen. Ab 5 Tage vor dem Workshop sind keine Änderungen mehr möglich. Aber natürlich waren am Workshop dann ein paar Teilnehmer da, die nicht auf der Liste standen. Immerhin waren aber pro Partei nur 5 Mitglieder da, sodass wir das tolerieren konnten. Auf dem Rückweg hieß es dann einkaufen. Meine Kollegen haben alles mögliche auf dem Weg gekauft, da es billiger und besser ist. So hatten wir am Ende einen Kofferraum voller Fleisch, Obst, Gemüse und Milch. Mit den ganzen Stopps dauerte die Fahrt für ca. 250km dann auch gleich mal 6h. Mein zweiter „Ausflug“ ging ein Tag nach der Rückkehr los. Diesmal ging es nach Masaka mit dem EU-Projekt. Erstmals hatte ich auch mehr zu tun und war nicht nur mehr oder weniger Zuschauer. 5 Tage lang habe ich mir mit 3 weiteren Personen, die wir innerhalb des Projekts trainiert haben, einen Überblick über Demokratie, gute Regierungsführung, Rechenschaftspflicht und Menschenrechte im Distrikt gemacht. Dazu haben wir verschieden Dokumente des Distriktrats analysiert und Interviews geführt. Die Leute im Distrikt waren sehr kooperativ. Am ersten Tag hat uns die Distriktsprecherin allen wichtigen Leuten vorgestellt, sodass diese Bescheid wussten. Auch ein Interview mit ihnen zu führen war kein Problem. Ohne große Schwierigkeiten konnten wir unsere Aufgabe erfüllen und waren daher auch schon früher fertig. Da der IYOP Workshop auch in Masaka war, bin ich noch eine Nacht länger geblieben um mit unserem Fahrer zurückzufahren. Dafür bin ich auch in das Hotel umgezogen, wo der Workshop war, und habe das letzte Zimmer ergattert, das dann zufällig die Suite war. So hab ich für eine Nacht in größeren Räumlichkeiten verbracht wie wohl das ganze letzte Jahr nicht. Das hat aber leider nicht zur Qualität meines Schlafes beigetragen, da bescheuerte Menschen meinten sie müssten 2x nachts auf meinem Zimmertelefon anrufen. Nach 2 Nächten in Kampala ging es auch schon wieder weiter. Eigentlich war es nicht geplant, dass ich nochmal weg sollte, aber es gab nicht genügend Leute. Also bin ich wieder mit dem EU-Projekt unterwegs. Diesmal in Mbarara. Die Arbeit, die wir machen, ist die gleiche, aber ungleich schwerer, da die Personen nicht auf unseren Besuch vorbereitet sind und weniger kooperativ sind. Trotzdem eine interessante Erfahrung.

Samstag, 16. Februar 2013

Children Reach Out Uganda

Über facebook habe ich Edwin kennengelernt, der eine NGO hier in Kampala hat, die Kindern im Slum von Nakulabye eine Freizeitbeschäftigung und Unterstützung beim Lernen bietet. Zuerst hab ich mich mit ihm einmal getroffen und er hat mir sein Vorhaben erklärt, Zeitungsartikel und Fotos von Veranstaltungen gezeigt und natürlich mich aufgefordert viele Unterstützer zu finden. Bisher ist er mehr oder weniger ein Ein-Mann-Betrieb mit ein paar Teilzeitfreiwilligen. Ich hab beschlossen mir auf jeden Fall seine Arbeit vor Ort anzuschauen und so kam es, dass ich letzten Sonntag nach Nakulabye gefahren bin. An der Hauptstraße, wo ich von Edwin abgeholt wurde, sah es noch aus wie auf allen anderen Straßen hier auch. Aber dann gingen wir zwischen die Häuser und schon änderte sich das ganze Bild. Die Kinder kennen Edwin natürlich schon und wir wurden von allen begrüßt und sie folgten uns zu einer Art Hinterhof, wo er seine Aktivitäten durchführt. Hier ist es mir auch zum ersten Mal passiert, dass ein kleines Mädchen kam, mich ganz schnell am Arm berührt hat und dann verschüchtert wieder weggerannt ist. Die Kinder haben dann Holzbänke herangetragen und da sich unsere Ankunft rumgesprochen hat, wurden es immer mehr und mehr. Der Hinterhof gehört zu einer Art Krankenstation, die eine ehemalige Hebamme, die wie ich später herausgefunden habe, sogar Prinzessin ist, betreut. Sie gibt den Kindern meistens kostenlos Medikamente und hat den meisten von ihnen auch auf die Welt geholfen. Und ein paar Minuten bevor wir ankamen, wurde ein kleiner Junge geboren. Wir waren die ersten Besucher und ich hätte dem kleinen Mann sogar einen Namen geben dürfen. Dafür war ich dann doch zu überrumpelt und überließ das lieber den Eltern. Nachdem dann alle Kinder versammelt waren, wurde Papier und Stift ausgeteilt und ein Wasserkanister auf einen Barhocker gestellt, den die Kinder abmalen sollten. Ich war echt erstaunt wie gut die Kinder zugehört haben und meistens auch ruhig da saßen und gemalt haben. Am Ende gab es dann noch ein paar Farben, um das Bild zu vervollständigen. Als sie fertig waren, hab ich alle Bilder eingesammelt und danach wurde jeder aufgerufen, und nach Alter und Berufswunsch gefragt. Als krönender Abschluss hab ich von jedem noch ein Foto gemacht, was sie alle total super fanden und bestaunt haben. Anschließend sind wir zu einer Kirche gegangen, wo Edwin auch Aktivitäten mit den Kindern durchführt. Wir waren noch nicht richtig da stürmten 5 Kinder auf mich zu und ich wurde von allen umarmt und dann an den Armen genommen, genügend Hände für alle hatte ich halt nicht. In der Kirche wurde ich dann dem Pastor und anderen Funktionären vorgestellt und musste mich sofort ins Gästebuch eintragen. Edwin hat mir dann noch ein Film über ein HIV-positives Mädchen gezeigt, die über Vorurteile und ihre Probleme berichtet hat, aber inzwischen dank Stipendien studiert. Den Film möchte er nutzen, um die Kinder und Familien hier aufzuklären, da Aids verbreitet ist, aber so gut wie niemand darüber spricht, da man sonst von der Gesellschaft ausgestoßen wird. Dann musste ich leider wieder zurück. Es waren ein paar sehr beeindruckende und mir immer in Erinnerung bleibende Stunden. Ich möchte auf jeden Fall ab und zu mithelfen und wenn es nur ist, den Kindern ein paar Wörter Englisch beizubringen.

Dienstag, 12. Februar 2013

Essen und Einkaufen

Wie ich ja bereits berichtet hab, lebe ich hier ohne Kühlschrank. Nach 3 Wochen kann ich sagen, dass es recht gut funktioniert, aber ich doch auf einiges verzichte. Eine große Hilfe ist einerseits, dass man sehr billig Essen im Restaurant bzw. auf der Straße bekommt und andererseits meine Mitbewohnerin Martha viel zu Hause ist und auch kocht. Mittags geh ich meistens ins Restaurant, zu einem Bäcker oder wir bestellen mit unseren Kollegen. Ein Restaurantessen kostet durchschnittlich 10.000, 3 Stücke (Samosa, Dognuts, Sausage Roll) beim Bäcker ca. 5.000 und eine halbe Portion im Büro, eine ganze ist viel zu groß, 1.500 UGX. Entsprechend dem Preis schmeckt das Essen auch. Die Optionen im Büro sind doch recht begrenzt auf Reis und Bohnen, Reis und Hühnchen oder Matoke und G-Nut Soße. Ein bis zwei Mal die Woche kann man das schon essen, aber nicht öfter. Außerdem ist die halbe Portion schon so riesig, dass ich richtig kämpfen muss alles aufzuessen. Etwas übrig lassen darf man aber nicht. Auch im Restaurant darf maximal ein bisschen Beilage übrig bleiben, dafür ist es überhaupt kein Problem sich das Essen einzupacken. Auch zu Hause muss ich wenn Martha kocht immer viel essen, sonst ist sie fast schon beleidigt. Inzwischen weiß sie aber, dass ich einfach nicht so viel essen kann und ich darf mir selber auf den Teller laden. Einkaufstechnisch gesehen, gibt es hier alles. Es ist teilweise zwar nur in den riesigen Supermärkten zu finden, aber da ist es(sogar nutella). Schwer zu bekommen ist guter Käse, ich hab bisher keinen guten in der geringen Auswahl gefunden. Und ohne Kühlschrank muss ich dann auch immer einen Käsetag einlegen, damit er nicht schlecht wird. Verhältnismäßig teuer ist er zudem auch noch. Es ist eben einfach kein Produkt, das hier gegessen wird. Wurst als Aufschnitt gibt es auch nur in großen Supermärkten an der Theke. Darauf hab ich bisher verzichtet, da die Auslage nicht aussieht, als hätte man es probieren müssen. Neben den großen Supermärkten, wo eigentlich auch nur die reichen und weißen einkaufen, gibt es viele kleine, wo man auch alles bekommt und eigentlich verkauft auch jeder irgendwas am Straßenrand. Das Angebot reicht von Essen und Getränken über Obst und Gemüse bis zu Schuhe und Gürteln. Ein besonderes Erlebnis war mein Besuch auf dem Nakawa Markt. Da ich sowieso einkaufen musste und unbedingt mal auf einen großen Markt wollte, hab ich einfach Martha eingepackt und wir sind dorthin gefahren. Alleine wäre ich wohl auch ziemlich verloren gewesen. Auf den Märkten gibt es auch alles zu kaufen. Aber hauptsächlich Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch. Wir haben Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Gurken, Auberginen, Bananen, Ananas, Zucker, Öl und Eier gekauft. Martha hat geredet und ich bezahlt. Man sagt hier auch nicht wie viel man will, sondern wie viel man ausgeben will. Dann wird einem gezeigt wie viel man dafür bekommt und entweder man nimmt’s oder geht halt zu einem anderen. Das Angebot ist groß genug. Die Verkäufer packen auch immer noch ein bisschen mehr ein, sodass es für deutsche Verhältnisse echt billig ist. Auf dem Markt war ich wirklich der einzige Mzungu. Und natürlich wird man auch von jedem angesprochen und alle wollen, dass man bei ihm einkauft. Trotzdem empfand ich nicht aufdringlich und vor allem sind alle einfach total nett und freundlich.
Auch Klamotten einkaufen war hier ein Erlebnis. Losgezogen bin ich um eine Hose zu kaufen und bevor ich die normalen Läden für die Reichen ausprobieren wollte, hab ich erstmal nach billigeren Alternativen geschaut. Auf den Kleidermarkt hab ich mich dann doch erstmal nicht getraut und mein Verhandlungsgeschick ist auch noch ausbaufähig. Da ich aber den Name eines Second-Hand-Landens von Maike hatte, die einige Filialen hier haben, bin ich auf die Suche nach einer von diesen gegangen. Es war auch nicht schwer. Ich bin im Taxi an einer vorbeigefahren, hab es anhalten lassen und bin rein. Da gerade Ausverkauf war, gab es alle Klamotten für 1.000 UGX das Stück. Da es keinerlei Sortierung gab, musste ich einmal durch alles durchschauen. Aber schön fand ich nichts oder man hat gleich auf den ersten Blick gesehen, dass ich nie und nimmer reinpassen werde. Also bin ich weiter gezogen. Und durch Zufall bin ich noch auf eine andere Filiale gestoßen. Hier gab es jedes Stück für 500 UGX. Hier war die Suche nach einem passenden Stück noch komplizierter. Da ca. 80% des Angebots auf einem großen Haufen auf dem Boden lagen. Irgendwie hab ich dann aber doch 2 Hosen herausgefischt die in Ordnung aussahen und auch einigermaßen passen sollten. So hab ich die wohl billigsten Klamotten meines Lebens erstanden.

Sonntag, 10. Februar 2013

Ndere Group

Wenn man ugandische Tänze und Musik sehen bzw. hören will, muss man im Ndere Center vorbeischauen. Da ich praktischerweise nur über die Straße vom Center wohne, hab ich die Show am Sonntag Abend angeschaut. Es wurden verschiedene Lieder und Tänze aus den verschiedenen Regionen Ugandas aufgeführt. Durch das Programm hat noch ein lustiger und durchaus auch kritischer Moderator geführt. Neue Sachen habe ich auch gelernt, z.B. weiß ich jetzt wofür OBAMA steht (Original black African managing America). Des Weiteren gab es auch wieder interessante Dinge zu beobachten. Da Sonntag Abend Familienshow ist, gab es einen Teil, in dem die Kinder auf die Bühne kamen und der Moderator diverse Sachen mit ihnen gemacht hat. Unter anderem mussten sie sich hinlegen und die Augen schließen. Der Moderator ist solange ins Publikum und als die Kinder die Augen wieder öffneten, sollten sie ihn suchen. Ich fand es erstaunlich, dass ca. 90% der Kinder zum Lautsprecher gerannt sind, um ihn dort zu suchen. Hier noch ein paar Fotos, die natürlich nicht wirklich das zeigen können, was zu sehen war.

Mittwoch, 6. Februar 2013

Erste Eindrücke

Nachdem ich unter der Woche von 9-17 Uhr arbeite und mich erstmal wieder ans Arbeiten gewöhnen musste, hab ich die ersten Abende zu Hause verbracht. Daher wollte ich das erste Wochenende gleich nutzen, um zumindest etwas von Kampala zu sehen. Martha musste leider arbeiten und da ich sonst noch niemanden kannte, bin ich eben alleine losgezogen. Ohne große Vorbereitung, die Reiseführer sagen nicht wirklich viel über Kampala aus, bin ich also los. Letztendlich bin ich nur eine Straße auf und ab gelaufen. Aber um einen ersten Eindruck zu bekommen war das schon ausreichend. Neben vielen Restaurants gibt es kleine Läden und Straßenhändler. Sehr angenehm war, dass man relativ in Ruhe gelassen wird. Außer die Boda-Fahrer, die einen ständig anhupen und ihr Geschäft wittern, wurde ich nur von einem Herrenschuhverkäufer angesprochen. Weiter ist mir aufgefallen, dass im Vergleich zu Namibia kaum Weiße zu sehen sind. In den ganzen 3h die ich rumgelaufen bin, hab ich max. 10 andere Weiße bemerkt. Anschließend habe ich mich mit Maike bei der Gaddafi-Moschee getroffen, die wir uns gemeinsam angeschaut haben. Als erstes wurden wir verhüllt. Ein Tuch als Rock um den Bauch und eines um den Kopf. Aber nicht wie in der Türkei, wo wir das mehr oder weniger gut selber machen durften, sondern richtig professionell, sodass zumindest am Anfang kein Haar rausgeschaut hat. Nach etwas hin und her bewegen, hatte ich zumindest wieder das Gefühl atmen zu können. Aber die Hitze darunter war echt unerträglich.
Dann ging es in die Moschee. Sie ist die zweit größte in Afrika. Von der Größe ist sie auch echt beeindruckend, aber von den Verzierungen lohnt sich der Besuch nicht wirklich. Am Ende der Führung ging es noch aufs Minarett. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich an einem kühleren Tag gekommen. Die vielen Stufen in einem engen Rock und mit Kopftuch waren bei der Hitze keine Freude. Dafür hat uns aber ein wunderschöner Ausblick über Kampala entschädigt.
Am Sonntag war dann erstmal entspannen angesagt. Am späten Nachmittag bin ich dann mit Martha Salsa tanzen gegangen. Jeden Sonntag ist am National Theatre Salsa für jedermann. Die Hinfahrt war meine erste Fahrt in einem Taxi. Bisher hab ich mich noch nicht richtig getraut, da man wissen muss, wo man hin will und wo man aussteigen muss. Ansonsten sind sie eine ganz gute Alternative zu Bodas. Sie kommen zwar nicht ganz so schnell durch den Verkehr und halten alle paar Meter um Leute ein- und aussteigen zulassen. Dafür sind sie einfach total billig. Eine Fahrt ins Zentrum, was ca. 9km sind, kosten 1500 UGX und ich komme ohne Umsteigen hin. Sie sind auch einigermaßen bequem und nicht überfüllt. Im Normalfall werden die 3 Personen pro Sitzreihe eingehalten. Dafür wartet man aber auch bis genügend Leute da sind bis losgefahren wird. Auf jeden Fall bin ich ohne Probleme am National Theatre angekommen, da Martha natürlich weiß wo wir hinmussten. Der Abend war ganz interessant. Zuerst konnte man Salsaunterricht nehmen und dann war Tanzen für alle. Ich habe mich erstmal aufs zuschauen beschränkt. Später hat der Tanzlehrer mir versucht ein paar Schritte beizubringen. Aber ich bin wohl ein hoffnungsloser Fall. Und neben den Afrikanern, die das Rhythmusgefühl einfach im Blut haben, sieht jeder Weiße, tanzt er noch so gut, einfach total laienhaft aus.

Dienstag, 5. Februar 2013

Der erste Arbeitstag

Am nächsten Morgen hieß es dann auf zur Arbeit. Netterweise wurde ich nochmal von Richard abgeholt. Erstmal war aber niemand anwesend, der sich für mich zuständig fühlte. Also hab ich die Zeitung bekommen. Dann kam Maike, die andere Praktikantin, und wir konnten in unser Büro. Sie hat mir dann ein paar Sachen erklärt und dort hatte ich auch Internet, sodass ich zumindest beschäftigt war. Zur Mittagszeit hatte dann auch die Leiterin des Büros Zeit und ich wurde noch ein paar Mitarbeitern vorgestellt und bekam eine kleine Einführung auf dem Balkon. Irgendwas muss dort aber gewesen sein, worauf ich allergisch reagiert habe. Zumindest sind meine Augen immer weiter angeschwollen und ich muss schrecklich ausgesehen haben. Dann hat es auch noch zu regnen angefangen und somit ist die Mittagspause dann auch noch ausgefallen. Nachdem meine Augen nachmittags auch nicht besser wurden, bin ich nach der Arbeit zu einem Arzt. Maike hatte mir einen empfohlen. So kam ich dann auch zu meiner ersten Boda-Fahrt. Boda Boda sind hier neben Matatus/Taxis der ÖPNV. Bodas sind Motorräder auf denen so ziemlich alles transportiert wird. Matatus/Taxis sind Minibusse, die auf bestimmten Routen fahren, die der Kassierer ausposaunt. Und eigentlich halten sie überall. Nachdem ich dem Bodafahrer gesagt hatte, dass es mein erstes Mal ist, ist er auch wirklich schön langsam gefahren. Nach einer Stunde Wartezeit(ich hätte mit viel mehr gerechnet) kam ich dann schon dran und bekam ein paar Pillen mit nach Hause. Zurück ging es natürlich auch mit dem Boda. Diesmal waren die Straßen aber viel leerer, sodass er recht schnell fahren konnte. Ein bisschen Schiss hatte ich da schon.

Montag, 4. Februar 2013

Auf nach Kampala

Nach einer Nacht in meinem Luxushotel war die letzte Etappe der Reise für mich gekommen. Das Frühstück heute hat alle anderen nochmal getoppt. Eine Scheibe Toast, etwas Marmelade und Tee. Das ganze nannte sich dann continental breakfast. Da ich noch etwas Zeit hatte, hab ich beschlossen meine letzten Shilling für etwas essbares auszugeben. Das indische Restaurant aus dem Lonely Planet um die Ecke, hab ich sogar gefunden. Für meine 1000 Shilling hab ich netterweise vom Restaurantchef 2 Samosa bekommen. Eigentlich hätte eine 700TSh gekostet. Einigermaßen gesättigt ging es zurück ins Hotel und dann zum Flughafen. Von der Größe kann es der Flughafen in etwa mit dem in Windhoek aufnehmen, außer das es in Dar es Salaam keine elektronischen Waagen gibt, sondern so alte Dinger, wo der Zeiger sich im Kreis dreht. Haben diese Waagen einen besonderen Namen? Mit gut einer Stunde Verspätung wurde der Flug dann aufgerufen und wir konnten übers Rollfeld in unsere Minimaschine einsteigen. Eigentlich hatte ich gehofft auf dem Flug eine fantastische Aussicht zu haben. Leider flogen wir aber außer den letzten paar Minuten in der Wolkenschicht. Über den Victoriasee, man meint echt man macht gleich eine Wasserlandung, landeten wir dann in Entebbe. Ohne Probleme durfte ich einreisen und mein Koffer war auch heil angekommen. Am Ausgang stand auch schon Richard, der Fahrer der KAS mit seinem Sohn um mich abzuholen. Eine weitere Stunde später waren wir in Kampala angekommen und hatten sogar auf Anhieb mein neues Zuhause gefunden. Von meiner Mitbewohnerin Martha wurde ich schon sehnlich erwartet. Sie war die letzten Tage nicht aus dem Haus gewesen und ihr war total langweilig. Also wurde ich erstmal vollgequatscht und in alle Besonderheiten, wie zum Beispiel die 3 Schlösser, die ich öffnen muss, bis ich ins Haus komm, eingeführt. Sie hatte auch schon was zu Essen gekocht ☺ Des Weiteren gab es noch ein Brief von meiner Vermieterin, die im Februar kommt und dann mit mir dort wohnen wird. Auch total nett, doch auch ein bisschen schockierend. Dort stand nämlich, „wir haben keinen Kühlschrank“. Hilfe! Wie soll ich das denn machen, wir sind hier doch nicht in der Arktis, wo man die Sachen draußen kühlen kann. Ich werde sehen wie das funktioniert.

Rückreise

Heute hieß es Abschied nehmen. Manch meiner Mitreisenden blieben noch länger am Strand, andere gingen nach Stone Town und Lauren und ich machten uns auf den Weg nach Dar es Salaam. Nachdem in der letzten Nacht in einem Hotelzimmer ein Fotoapparat geklaut wurde, wer ist auch schon so leichtsinnig und lässt die Terrassentüre offen stehen?!, mussten wir auf unserem Weg erstmal noch bei der Polizei vorbei. Daher verzögerte sich unsere Ankunft in Stone Town schon mal um eine knappe Stunde. Unser Plan war eigentlich noch etwas in Stone Town einzukaufen und dann um 15.30 Uhr die Fähre nach Dar es Salaam zu nehmen. Am Endpunkt unserer Reise angekommen, sagte uns der Guide, dass er mit uns zum Hafen kommen würde, um die Tickets zu kaufen. Also noch schnell aufs Klo und los. Tja, nur als wir vom Klo zurück waren, war kein Guide mehr da. Dann eben auf eigene Faust. Das kann ja nicht so schwer sein. Genügend Häuschen mit Plakaten von den Fähren gab es auch. Nachdem der erste mit uns über den Preis verhandeln wollte, sind wir lieber weiter. Das hat sich nicht so offiziell angehört. Also haben wir uns an der längsten Schlange angestellt. Als wir endlich drankamen, hieß es, die Fähre ist ausgebucht. Na super. Es war die letzte am Tag und Lauren musste zurück, da sie ein Hotel gebucht und schon bezahlt hatte. Und ich wollte auch lieber heute schon zurück, man weiß ja nie was noch schief gehen kann. Und nach 1min Verzweiflung sagte die Ticketverkäuferin dann, es gebe noch eine Fähre um 14 Uhr. Also kauften wir ein Ticket für diese Fähre. Da es inzwischen schon 12.30 Uhr war, man eine Stunde vorher da sein sollte, wir unser Gepäck noch holen mussten und noch was essen sollten, hatten wir plötzlich Stress und an einkaufen war auch nicht mehr zu denken. Um kurz nach 13 Uhr waren wir dann am Fährhafen. Um 14 Uhr war noch keine Fähre zu sehen, um 14.30 Uhr immer noch nicht. Wir fragten also mal nach. Die Fähre habe Verspätung, hieß es. Na das haben wir selber auch schon gemerkt. Um 15 Uhr lief sie dann ein und wir konnten endlich einsteigen. Die Fähre war schon brechend voll, sodass wir nur noch Plätze mit Blick auf die blaue Wand ergattern konnten, was für ein spannender Ausblick. Nach einer ¾ h Fahrt hörte ich plötzlich komische Geräusche. Wir wurden auch langsamer und dann ruckelte es. Ein Aufschrei ging durch die Menge und das Boardpersonal lief durch die Fähre und sagte irgendwas auf Swahili. Gut, dass ich die Sprache so super beherrsche. Aber dann erhaschte ich ein Blick aus dem Fenster uns sah 3 Männer in Seenot. Ihre Dhow war schon fast vollständig gesunken und wir hielten an und retteten sie. Die restliche Fahrt war dann unspektakulär, aber sehr schwankend, sodass ich echt froh war wieder Land unter den Füßen zu haben. Am Hafen in Dar es Salaam empfingen einen schon hunderte Taxifahrer. Ich war so froh endlich im Hotel zu sein, dass es mir auch egal war, dass ich vermutlich viel zu viel für das Taxi bezahlt hab. Es waren umgerechnet keine 2,50€. Da ich so kaputt war, hab ich nur noch im Restaurant um die Ecke gegessen und bin ins Bett gefallen.

Sonntag, 3. Februar 2013

Tag 27

Der letzte Urlaubstag. Heute hab ich mich richtig verwöhnen lassen. Ein paar Mal war ich im Wasser, ich saß auf einem Liegestuhl unter dem Sonnenschirm und hab gelesen, Cocktails getrunken und ich hab mir eine Massage gegönnt. Zum Abendessen gab es afrikanischen Abend. So bin ich wieder in den Genuss von Kochbananen, Spinat, Hühnchen etc. Abends war dann Strandparty angesagt. Zuerst war eine Gruppe einheimsicher Tänzer. Afrikaner haben das Rhythmusgefühl einfach im Blut. Echt der Hammer wie die getanzt haben. Danach war die Tanzfläche für alle geöffnet und wir haben den letzten Abend tanzend am Strand verbracht.

Tag 26

Ich verstehe nicht, wieso man hier in Hotels nur so lausiges Frühstück bekommt. Heute war es wohl das mit Abstand komischste. Eine Wahlmöglichkeit gab es nicht, jeder bekam eine Banane(die maximal halb so groß ist, wie die in Deutschland), ein Stückchen Mango und ein Pfannkuchen. Zumindest wurde uns gesagt, dass es ein Pfannkuchen sei. Geschmeckt hat es eher wie Omelett mit etwas Pfannkuchenteig. Halb gesättigt ging es dann zur Spice Tour. Bei jeder interessanten Pflanze haben wir Kostproben bekommen oder konnten daran riechen. Die meisten Gewürze kannte ich nur als Pulver in der Dose. Somit war es echt interessant zu sehen, wie zum Beispiel Muskat aussieht.
Nach einer Weile bekamen wir dann verschiedenen Tee serviert. Zitronengrastee mit Vanille war echt lecker, Marsalatee etwas zu scharf. Nach dem Tee gab es dann noch alle möglichen Früchte. Mein Favorit ist und bleibt aber die Ananas hier. In Deutschlands werd ich wohl nie wieder Obst essen können, weil es hier tausend Mal besser schmeckt. Damit aber noch nicht genug. An einer Kokospalme ist ein Einheimischer hochgeklettert und hat uns Kokosnüsse geerntet, die wir dann trinken und essen konnten, so lecker! Als Abschluss gab es dann auch noch Mittagessen in einem Dorfhaus. Hier hieß es erstmal Schuhe ausziehen und auf dem Boden Platz nehmen. Es gab Salat, Kraut, Reis und eine Tintenfischsoße. Wenn der Tintenfisch nur etwas hübscher aussehen würde, dann würde er ja gut schmecken. Aber mein Auge isst einfach mit. Anschließend ging es weiter zu unseren Strandbungalows. Die letzten zwei Tage werden wir direkt am Strand verbringen. Nach der Ankunft wurde uns leider erstmal mitgeteilt, dass wir die nächsten Tage nicht Schnorcheln können, weil die See zu unruhig ist. Also war ausspannen am Strand angesagt. Nachdem das Wasser im ganzen Hotel ausgefallen war, verzichtete ich vorerst aufs Baden und unternahm einen Strandspaziergang. Der Sand ist einfach wunderbar weich gewesen und ich hätte Ewigkeiten laufen können, wenn ich nicht zu oft angesprochen worden wäre. Den Abend haben wir bei Cocktails am Strand ausklingen lassen. Und als ich ins Bett wollte, gab es doch tatsächlich wieder Wasser. Wir hatten nur fast 10h darauf gewartet.

Samstag, 2. Februar 2013

Tag 25

Auf nach Sansibar! Von unserem Truck haben wir uns heute verabschiedet und erstmal die Fähre ins Zentrum von Dar es Salaam genommen. Wurden wir auf der bisherigen Reise vom afrikanischen „Chaos“ verschont, fing es jetzt an. Auf der Fähre herrschte totales Durcheinander und Gedränge. Aber zum Glück dauerte die Fahrt nur 5 Minuten. Dann hieß es samt Gepäck ein Dala-Dala, eine Art öffentlicher Minibus, nehmen und zum anderen Fährhafen fahren. Unser Guide hat uns ein Dala-Dala für die ganze Gruppe organisiert und die schon drin sitzenden Passagiere mussten aussteigen. Um in die nächste Fähre zu gelangen, war das Prozedere wie an einem Flughafen. Es gab Sicherheitskontrollen und unser Gepäck wurde durchleuchtet. Anschließend mussten wir noch im Wartebereich warten bis es endlich losging. Mit 30 minütiger Verspätung kamen wir dann endlich an Board. Dort mussten wir erstmal feststellen, dass die Sitzplätze auf unseren Tickets nur pro forma abgedruckt waren und man einfach überall sitzen konnte. Wir haben ein paar Plätze am Oberdeck ergattert, wo wir während der 2 ½ -stündigen Fahrt(gesagt wurde uns, dass es 90min dauert) etwas sonnen konnten.
Als wir dann endlich in Sansibar ankamen, mussten wir durch Grenzkontrollen und unsere Gelbfieberimpfung vorzeigen. Aber auch das war irgendwann geschafft und wir wurden von einem lokalen Guide angeholt(um in Sansibar Guide zu sein, brauch man eine andere Erlaubnis wie in Tansania). Am Ankunftstor warteten auch schon Stefan und Flo und fuhren erstmal mit uns ins Hotel. Als dann endlich alle eingecheckt hatten und wir soweit organisiert waren, konnte unsere Prison Island Tour losgehen. Mit einem kleinen Motorboot ging es auf die Insel. Dort konnten wir erstmal riesige Schildkröten anschauen und dann das ehemalige Gefängnis. Dann wollten wir Schnorcheln, aber unser Boot mit unsern Sachen war nicht mehr da. Er war zurück nach Stone Town gefahren und wir mussten warten bis er wieder zurück war. Also sind wir eben erstmal baden gegangen. Als unser Boot dann zurück war, sind wir ein Stück raus gefahren, wo das Korallenriff war. Leider war der Seegang sehr stark. Ich bin nach 2min im Wasser wieder zurück ins Boot. Diese Flossen sind auch nicht so mein Fall. Aber ich hatte ja noch ein paar Tage, um nochmal schnorcheln zu gehen.
Auf dem Rückweg zum Hotel hab ich mit Susi, meiner Zimmerpartnerin, auf dem Food market eine Zanzibar Pizza gegessen. Mit einer Pizza hat das nicht wirklich was zu tun. Es war gebratener Teig mit Ei, Fleisch und Gemüse gefüllt, aber total lecker.
Nach einer wohltuenden Dusche wollten Susi und ich in ein Restaurant, das Stefan uns empfohlen hat. Da es schon ziemlich spät war, beschlossen wir ein Taxi zu nehmen. Leider nicht so einfach und gerade als wir draußen waren, fing es an zu schütten. Irgendwie haben wir dann doch eins aufgerieben, aber der Fahrer hatte keine Ahnung wo er hinmuss. Losgefahren wird hier trotzdem, es gibt ja genügend Leute, die man auf dem Weg noch fragen kann. Irgendwann wusste er dann auch wie es weiter geht. Allerdings nicht mit dem Taxi, weil die Gassen zu eng sind. Ein anderer Mann hat uns dann zu unserem Ziel begleitet. Das Essen war echt lecker! Da wir nicht die leiseste Ahnung hatten wie wir zurückkommen, haben wir einfach den Restaurantbesitzer dies gesagt und er hat daraufhin einen seiner Angestellten losgeschickt, der uns sicher zurück zum Hotel gebracht hat.

Tag 24

Um 5 Uhr an Neujahr aufstehen ist echt ein einmaliges Erlebnis. Aber heute stand eine lange Fahrt an. Es ging nach Dar es Salaam und man weiß nie wie die Verkehrslage ist. Gegen 14 Uhr haben wir die Stadtgrenze erreicht und hatten nochmals die Möglichkeit einzukaufen und Geld abzuheben. Unser Camp lag aber auf der anderen Seite der Stadt und der Truck darf nicht auf die Fähre, sodass wir einmal um die ganze Stadt fahren mussten. Nach einer weiteren Stunde war auch das geschafft und wir waren endlich da. Das Camp liegt direkt am Strand, sodass wir bei der Hitze erstmal Abkühlung im Wasser suchten. Aber denkste. Das Wasser war kaum kühler. Erst der aufkommende Wind hat etwas Abkühlung verschaffen. Trotzdem war es eine der heißesten Nächte meines Lebens.

Tag 23

Silvester! Das heutige Programm sah eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt vor. Die Strecke führte sehr schön gelegen durch das Dorf. Zeitweise hatten wir bis zu 20 Kinder im Schlepptau. Kurz vor unserem Ziel kamen dann die Kinder und haben uns an die Hand genommen. Die wussten ganz genau wo wir hingingen und unserer Fotos waren wieder heiß begehrt. Der Ausblick war fantastisch. Vom Aussichtspunkt geht es 1.400m in die Tiefe und man sieht über die ganze Steppe. Nach genügend Zeit für Fotos ging es zu einer Käsefarm zum Mittagessen. Angekündigt wurde uns Käse und deutsches Brot. Meiner Erwartungen waren dementsprechend. Eine Untertasse Käse für 18 Personen und total trockenes Brot, immerhin war es Vollkornbrot, hat die Erwartungen nun wirklich nicht erfüllt. Auch die restlichen Beilagen wie Avocado, Tomaten und Karotten waren mengenmäßig viel zu wenig. Das war das schlechteste Mittagessen und alle haben danach ihre Kekse und Chips ausgepackt. Auf dem Rückweg hat es leider auch noch zu regnen angefangen, sodass wir pitschnass zurück kamen.
Um 14 Uhr haben wir dann das Feiern angefangen. Um die Uhrzeit war nämlich in Neuseeland Jahreswechsel. Für jedes Land, das in der Gruppe vertreten war, haben wir zur entsprechenden Zeit angestoßen. Nach dem Abendessen wurden die Feierlichkeiten dann in die Bar verlegt. Wir haben lustige Spiele gespielt und um Mitternacht gab es Sekt und einen Kuchen. Danach hat sich die Feier aber schnell aufgelöst, da es am nächsten Morgen um 5.30 Uhr Frühstück gab.

Montag, 28. Januar 2013

Tag 22

Morgens wurde uns wieder ein Projekt vorgestellt, dass von unserem Reiseveranstalter mitfinanziert wird. Erstmal ging es noch weiter die Hänge des Kilimanjaro hinauf, die Spitze war leider die gesamte Zeit wolkenverhangen. Dort wurde ein Internetcafé für das Dorf gebaut. Die Bevölkerung hatte sich dies gewünscht.Wir trafen eine Australierin, die im Projekt arbeitet. Sie hat uns erzählt wie sie versuchen den Matheunterricht in der Region zu verbessern, da dieser bisher auf reines auswendig lernen abzielt. Des Weiteren haben wir auch noch einiges über das tansanische Schulsystem erfahren. Zum Beispiel ist seit wenigen Jahren die Grundschule gebührenfrei und somit hat sich auch die Zahl der Einschulungen stark erhöht. Nur gibt es nicht genügend Lehrer, sodass Schulabsolventen einen wenige Monate dauernden Crashkurs erhalten und sie dann als Lehrer eingesetzt werden. Die Qualität des Unterrichts leidet natürlich sehr darunter und Klassengrößen von 70 Kindern sind auch nicht fördernd. Nach der 7. Klasse müssen alle Schüler ein landesweites Examen schreiben und nur wer dies besteht kann weiter zur Schule gehen. Man hat dafür nur einen Versuch. Selbst wenn man bestanden hat, gehen die Probleme weiter. Nachdem bisher der ganze Unterricht in Swahili war, ist plötzlich alles in der weiterführenden Schule in Englisch, sodass einige hier die Schule abbrechen. Für diese Kinder gibt es dann die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen. Die örtliche Berufsschule war unser nächster Halt. Dort kann man Maurer, Schneider und noch ein paar andere Handwerksberufe lernen. Als letzter Punkt stand wieder ein Mittagessen bei einer einheimischen Familie an. Zum Glück das letzte. Es gibt wirklich immer das Gleiche.
Dann ging es weiter in Richtung Usambara Gebirge. In der Steppe, vorbei an Sisalplantagen, war es unerträglich heiß und unser Truck hatte keine Vorhänge gegen die Sonne. Also rutschten alle auf der Schattenseite zusammen. Wenigstens etwas Fahrtwind schaffte Abkühlung, aber während der Klopause sind wir fast eingegangen. Zum Glück war unser nächster Campingplatz in den Bergen, wo es wieder angenehm war. Da er zu einem Hotel gehört, gönnten wir uns mal wieder eine Nacht in einem richtigen Bett.

Tag 21

Heute ging es in die Berge. Zuerst hielten wir in Moshi. Die Stadt ist als Ausgangspunkt für Bergsteiger, die den Kilimanjaro besteigen, bekannt. Dort haben wir ein Straßenkinderprojekt besucht. Ein japanischer Freiwilliger hat uns die Räumlichkeiten gezeigt und die Arbeit vorgestellt. Das Projekt kümmert sich um Straßenkinder in Moshi und Arusha und versucht sie zu überzeugen in das Heim zukommen. Dort werden sie unterrichtet und Sozialarbeiter arbeiten mit ihnen und ihren Familien, um möglichst eine Rückführung in die Familie oder zu anderen Verwandten zu ermöglichen. Da gerade Ferienzeit war, waren nur sehr wenige Kinder im Heim, da bei allen geschaut wird, dass sie wenn irgendwie möglich Weihnachten mit ihren Familien verbringen. Also haben wir wohl die schlimmsten Fälle gesehen. Im Heim leben 84 Kinder, darunter nur 6 Mädchen, zwischen 6 und 17 Jahren. Nach der Führung war wieder Zeit zum Spielen.
Glücklicherweise sind dazu ja keine großen Sprachkenntnisse notwendig. Konnten wir uns mit den älteren Waisenkindern in Kenia ohne Probleme auf Englisch unterhalten, ging das hier überhaupt nicht. In Tansania wird bis zur 7. Klasse alles auf Swahili unterrichtet und die Kinder haben nur 2h pro Woche mehr oder wenig guten Englischunterricht. Weiter ging es zu unserem Home Stay Campingplatz. Wieso das als Home Stay bezeichnet wurde, blieb mir aber bis zum Schluss ein Rätsel. Der Platz liegt wunderschön an den Hängen des Kilimanjaro an einem Bach. Er war so unerreichbar, dass unser Truck auf der anderen Seite des Baches parken musste und uns Einheimische die Zelte und Matratzen getragen haben. Einfach erstaunlich wie die Frauen sich 5 Matratzen zusammengebunden haben und diese auf dem Kopf transportierten. Zum Abendessen hat die Frau des Betreibers gekocht. Es war wieder sehr lecker. Nur so langsam habe ich genug von Pilau, Rindfleisch, Linsen und Spinat.

Samstag, 26. Januar 2013

Tag 20

Auf dem Weg aus der Serengeti haben wir noch mal einen Game Drive gemacht. Wir haben dieses kleine Affenbaby gesehen, das max. 3 Tage alt war. Auch an dem Baum unserer Leopardin sind wir wieder vorbei. Sie war tatsächlich noch da, aber durch einen anderen Winkel sehr schwer zu sehen. Daher sind wir schnell weiter und das war unser Glück. Wenig weiter sahen wir wieder viele Autos um eine Felsformation. Auf den ersten Blick hat man echt nichts gesehen und dann hat unser Guide die Tiere entdeckt. Zwei Leopardenbabys waren in einer Felsspalte. Gesehen hat man sie aber nur, wenn sie gerade ihr Köpfchen rausgestreckt haben und dann auch nur mit unserem besten Fernglas. So gab es zum Schluss noch mal ein echtes Highlight. Auf dem Weg zurück sahen wir wieder Gnus ohne Ende. Obwohl es nur zwei Tage später war, hatte ich das Gefühl, das sich die Anzahl vervierfacht hatte. Wo das Auge hinsah, lauter schwarze Gnupunkte am Horizont. Zurück im Ngorongoro Gebiet schrie Tania neben mir plötzlich „Cheetah“. User Fahrer hat sofort angehalten und ist zurück gefahren. Und tatsächlich waren neben der Straße drei junge Geparden, die dann aber schnell hinter uns die Straße überquert haben und verschwunden sind. Und hier noch ein paar Bilder

Freitag, 25. Januar 2013

Tag 19

Unsere Suche nach den Tieren begann. Impalas, Giraffen, Affen, Krokodile, Flusspferde, weitere Gazellen und viele Vögel waren ohne Probleme zu sehen. Aber unser Wunsch war dann doch Löwen oder noch besser Leoparden. Zwei Mal sind wir zu einer Ansammlung von Jeeps gekommen und beide Male hatte der Leopard gerade den Baum verlassen und sich im Gebüsch versteckt, sodass er nicht mehr sichtbar war. Kurz vor Ende des morgendlichen Game Drives gab es dann doch noch ein Highlight. Direkt am Straßenrand verspeiste ein Rudel von 20 Löwen ihre Beute, ein Gnu.
Nach dem Mittagessen und einem wohltuenden Mittagsschlaf ging es ins Informationszentrum. Dort gab es Infos zur Serengeti und zur Migration. Des Weiteren steht hier auch dieser Felsen, der anscheinend dem Königsfelsen in König der Löwen als Vorlage diente. Dann ging die Suche nach den Leoparden weiter. Wir fuhren zu dem Baum, wo heute Morgen einer gesichtet wurde, zurück. Von weitem sahen wir schon wieder viele Autos und diesmal hatten wir tatsächlich Glück. Zwei Bäume weiter, in einem Wurstbaum, saß eine Leopardin. Sie war mit bloßem Auge kaum zu sehen, nur ihr Schwanz hing vom Ast hinunter. Aber zum Glück hatten wir gute Ferngläser dabei. Eine ganze Stunde haben wir sie beobachtet. Bei jeder Bewegung wurde die ganze Gruppe aufgeregt. Leider bewegte sie sich nur zu einem anderen Ast und wieder zurück. Aber alle waren glücklich, hatten wir jetzt doch alle wichtigen Tiere gesehen.