Dienstag, 12. Februar 2013

Essen und Einkaufen

Wie ich ja bereits berichtet hab, lebe ich hier ohne Kühlschrank. Nach 3 Wochen kann ich sagen, dass es recht gut funktioniert, aber ich doch auf einiges verzichte. Eine große Hilfe ist einerseits, dass man sehr billig Essen im Restaurant bzw. auf der Straße bekommt und andererseits meine Mitbewohnerin Martha viel zu Hause ist und auch kocht. Mittags geh ich meistens ins Restaurant, zu einem Bäcker oder wir bestellen mit unseren Kollegen. Ein Restaurantessen kostet durchschnittlich 10.000, 3 Stücke (Samosa, Dognuts, Sausage Roll) beim Bäcker ca. 5.000 und eine halbe Portion im Büro, eine ganze ist viel zu groß, 1.500 UGX. Entsprechend dem Preis schmeckt das Essen auch. Die Optionen im Büro sind doch recht begrenzt auf Reis und Bohnen, Reis und Hühnchen oder Matoke und G-Nut Soße. Ein bis zwei Mal die Woche kann man das schon essen, aber nicht öfter. Außerdem ist die halbe Portion schon so riesig, dass ich richtig kämpfen muss alles aufzuessen. Etwas übrig lassen darf man aber nicht. Auch im Restaurant darf maximal ein bisschen Beilage übrig bleiben, dafür ist es überhaupt kein Problem sich das Essen einzupacken. Auch zu Hause muss ich wenn Martha kocht immer viel essen, sonst ist sie fast schon beleidigt. Inzwischen weiß sie aber, dass ich einfach nicht so viel essen kann und ich darf mir selber auf den Teller laden. Einkaufstechnisch gesehen, gibt es hier alles. Es ist teilweise zwar nur in den riesigen Supermärkten zu finden, aber da ist es(sogar nutella). Schwer zu bekommen ist guter Käse, ich hab bisher keinen guten in der geringen Auswahl gefunden. Und ohne Kühlschrank muss ich dann auch immer einen Käsetag einlegen, damit er nicht schlecht wird. Verhältnismäßig teuer ist er zudem auch noch. Es ist eben einfach kein Produkt, das hier gegessen wird. Wurst als Aufschnitt gibt es auch nur in großen Supermärkten an der Theke. Darauf hab ich bisher verzichtet, da die Auslage nicht aussieht, als hätte man es probieren müssen. Neben den großen Supermärkten, wo eigentlich auch nur die reichen und weißen einkaufen, gibt es viele kleine, wo man auch alles bekommt und eigentlich verkauft auch jeder irgendwas am Straßenrand. Das Angebot reicht von Essen und Getränken über Obst und Gemüse bis zu Schuhe und Gürteln. Ein besonderes Erlebnis war mein Besuch auf dem Nakawa Markt. Da ich sowieso einkaufen musste und unbedingt mal auf einen großen Markt wollte, hab ich einfach Martha eingepackt und wir sind dorthin gefahren. Alleine wäre ich wohl auch ziemlich verloren gewesen. Auf den Märkten gibt es auch alles zu kaufen. Aber hauptsächlich Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch. Wir haben Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Gurken, Auberginen, Bananen, Ananas, Zucker, Öl und Eier gekauft. Martha hat geredet und ich bezahlt. Man sagt hier auch nicht wie viel man will, sondern wie viel man ausgeben will. Dann wird einem gezeigt wie viel man dafür bekommt und entweder man nimmt’s oder geht halt zu einem anderen. Das Angebot ist groß genug. Die Verkäufer packen auch immer noch ein bisschen mehr ein, sodass es für deutsche Verhältnisse echt billig ist. Auf dem Markt war ich wirklich der einzige Mzungu. Und natürlich wird man auch von jedem angesprochen und alle wollen, dass man bei ihm einkauft. Trotzdem empfand ich nicht aufdringlich und vor allem sind alle einfach total nett und freundlich.
Auch Klamotten einkaufen war hier ein Erlebnis. Losgezogen bin ich um eine Hose zu kaufen und bevor ich die normalen Läden für die Reichen ausprobieren wollte, hab ich erstmal nach billigeren Alternativen geschaut. Auf den Kleidermarkt hab ich mich dann doch erstmal nicht getraut und mein Verhandlungsgeschick ist auch noch ausbaufähig. Da ich aber den Name eines Second-Hand-Landens von Maike hatte, die einige Filialen hier haben, bin ich auf die Suche nach einer von diesen gegangen. Es war auch nicht schwer. Ich bin im Taxi an einer vorbeigefahren, hab es anhalten lassen und bin rein. Da gerade Ausverkauf war, gab es alle Klamotten für 1.000 UGX das Stück. Da es keinerlei Sortierung gab, musste ich einmal durch alles durchschauen. Aber schön fand ich nichts oder man hat gleich auf den ersten Blick gesehen, dass ich nie und nimmer reinpassen werde. Also bin ich weiter gezogen. Und durch Zufall bin ich noch auf eine andere Filiale gestoßen. Hier gab es jedes Stück für 500 UGX. Hier war die Suche nach einem passenden Stück noch komplizierter. Da ca. 80% des Angebots auf einem großen Haufen auf dem Boden lagen. Irgendwie hab ich dann aber doch 2 Hosen herausgefischt die in Ordnung aussahen und auch einigermaßen passen sollten. So hab ich die wohl billigsten Klamotten meines Lebens erstanden.

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