Samstag, 16. Februar 2013

Children Reach Out Uganda

Über facebook habe ich Edwin kennengelernt, der eine NGO hier in Kampala hat, die Kindern im Slum von Nakulabye eine Freizeitbeschäftigung und Unterstützung beim Lernen bietet. Zuerst hab ich mich mit ihm einmal getroffen und er hat mir sein Vorhaben erklärt, Zeitungsartikel und Fotos von Veranstaltungen gezeigt und natürlich mich aufgefordert viele Unterstützer zu finden. Bisher ist er mehr oder weniger ein Ein-Mann-Betrieb mit ein paar Teilzeitfreiwilligen. Ich hab beschlossen mir auf jeden Fall seine Arbeit vor Ort anzuschauen und so kam es, dass ich letzten Sonntag nach Nakulabye gefahren bin. An der Hauptstraße, wo ich von Edwin abgeholt wurde, sah es noch aus wie auf allen anderen Straßen hier auch. Aber dann gingen wir zwischen die Häuser und schon änderte sich das ganze Bild. Die Kinder kennen Edwin natürlich schon und wir wurden von allen begrüßt und sie folgten uns zu einer Art Hinterhof, wo er seine Aktivitäten durchführt. Hier ist es mir auch zum ersten Mal passiert, dass ein kleines Mädchen kam, mich ganz schnell am Arm berührt hat und dann verschüchtert wieder weggerannt ist. Die Kinder haben dann Holzbänke herangetragen und da sich unsere Ankunft rumgesprochen hat, wurden es immer mehr und mehr. Der Hinterhof gehört zu einer Art Krankenstation, die eine ehemalige Hebamme, die wie ich später herausgefunden habe, sogar Prinzessin ist, betreut. Sie gibt den Kindern meistens kostenlos Medikamente und hat den meisten von ihnen auch auf die Welt geholfen. Und ein paar Minuten bevor wir ankamen, wurde ein kleiner Junge geboren. Wir waren die ersten Besucher und ich hätte dem kleinen Mann sogar einen Namen geben dürfen. Dafür war ich dann doch zu überrumpelt und überließ das lieber den Eltern. Nachdem dann alle Kinder versammelt waren, wurde Papier und Stift ausgeteilt und ein Wasserkanister auf einen Barhocker gestellt, den die Kinder abmalen sollten. Ich war echt erstaunt wie gut die Kinder zugehört haben und meistens auch ruhig da saßen und gemalt haben. Am Ende gab es dann noch ein paar Farben, um das Bild zu vervollständigen. Als sie fertig waren, hab ich alle Bilder eingesammelt und danach wurde jeder aufgerufen, und nach Alter und Berufswunsch gefragt. Als krönender Abschluss hab ich von jedem noch ein Foto gemacht, was sie alle total super fanden und bestaunt haben. Anschließend sind wir zu einer Kirche gegangen, wo Edwin auch Aktivitäten mit den Kindern durchführt. Wir waren noch nicht richtig da stürmten 5 Kinder auf mich zu und ich wurde von allen umarmt und dann an den Armen genommen, genügend Hände für alle hatte ich halt nicht. In der Kirche wurde ich dann dem Pastor und anderen Funktionären vorgestellt und musste mich sofort ins Gästebuch eintragen. Edwin hat mir dann noch ein Film über ein HIV-positives Mädchen gezeigt, die über Vorurteile und ihre Probleme berichtet hat, aber inzwischen dank Stipendien studiert. Den Film möchte er nutzen, um die Kinder und Familien hier aufzuklären, da Aids verbreitet ist, aber so gut wie niemand darüber spricht, da man sonst von der Gesellschaft ausgestoßen wird. Dann musste ich leider wieder zurück. Es waren ein paar sehr beeindruckende und mir immer in Erinnerung bleibende Stunden. Ich möchte auf jeden Fall ab und zu mithelfen und wenn es nur ist, den Kindern ein paar Wörter Englisch beizubringen.

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