Mittwoch, 6. Februar 2013
Erste Eindrücke
Nachdem ich unter der Woche von 9-17 Uhr arbeite und mich erstmal wieder ans Arbeiten gewöhnen musste, hab ich die ersten Abende zu Hause verbracht. Daher wollte ich das erste Wochenende gleich nutzen, um zumindest etwas von Kampala zu sehen. Martha musste leider arbeiten und da ich sonst noch niemanden kannte, bin ich eben alleine losgezogen. Ohne große Vorbereitung, die Reiseführer sagen nicht wirklich viel über Kampala aus, bin ich also los. Letztendlich bin ich nur eine Straße auf und ab gelaufen. Aber um einen ersten Eindruck zu bekommen war das schon ausreichend. Neben vielen Restaurants gibt es kleine Läden und Straßenhändler. Sehr angenehm war, dass man relativ in Ruhe gelassen wird. Außer die Boda-Fahrer, die einen ständig anhupen und ihr Geschäft wittern, wurde ich nur von einem Herrenschuhverkäufer angesprochen. Weiter ist mir aufgefallen, dass im Vergleich zu Namibia kaum Weiße zu sehen sind. In den ganzen 3h die ich rumgelaufen bin, hab ich max. 10 andere Weiße bemerkt. Anschließend habe ich mich mit Maike bei der Gaddafi-Moschee getroffen, die wir uns gemeinsam angeschaut haben. Als erstes wurden wir verhüllt. Ein Tuch als Rock um den Bauch und eines um den Kopf. Aber nicht wie in der Türkei, wo wir das mehr oder weniger gut selber machen durften, sondern richtig professionell, sodass zumindest am Anfang kein Haar rausgeschaut hat. Nach etwas hin und her bewegen, hatte ich zumindest wieder das Gefühl atmen zu können. Aber die Hitze darunter war echt unerträglich.
Dann ging es in die Moschee. Sie ist die zweit größte in Afrika. Von der Größe ist sie auch echt beeindruckend, aber von den Verzierungen lohnt sich der Besuch nicht wirklich. Am Ende der Führung ging es noch aufs Minarett. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich an einem kühleren Tag gekommen. Die vielen Stufen in einem engen Rock und mit Kopftuch waren bei der Hitze keine Freude. Dafür hat uns aber ein wunderschöner Ausblick über Kampala entschädigt.
Am Sonntag war dann erstmal entspannen angesagt. Am späten Nachmittag bin ich dann mit Martha Salsa tanzen gegangen. Jeden Sonntag ist am National Theatre Salsa für jedermann. Die Hinfahrt war meine erste Fahrt in einem Taxi. Bisher hab ich mich noch nicht richtig getraut, da man wissen muss, wo man hin will und wo man aussteigen muss. Ansonsten sind sie eine ganz gute Alternative zu Bodas. Sie kommen zwar nicht ganz so schnell durch den Verkehr und halten alle paar Meter um Leute ein- und aussteigen zulassen. Dafür sind sie einfach total billig. Eine Fahrt ins Zentrum, was ca. 9km sind, kosten 1500 UGX und ich komme ohne Umsteigen hin. Sie sind auch einigermaßen bequem und nicht überfüllt. Im Normalfall werden die 3 Personen pro Sitzreihe eingehalten. Dafür wartet man aber auch bis genügend Leute da sind bis losgefahren wird. Auf jeden Fall bin ich ohne Probleme am National Theatre angekommen, da Martha natürlich weiß wo wir hinmussten.
Der Abend war ganz interessant. Zuerst konnte man Salsaunterricht nehmen und dann war Tanzen für alle. Ich habe mich erstmal aufs zuschauen beschränkt. Später hat der Tanzlehrer mir versucht ein paar Schritte beizubringen. Aber ich bin wohl ein hoffnungsloser Fall. Und neben den Afrikanern, die das Rhythmusgefühl einfach im Blut haben, sieht jeder Weiße, tanzt er noch so gut, einfach total laienhaft aus.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen